MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Scholz/Neuwahl:
"Es spricht für das Selbstbewusstsein von Olaf Scholz, dass er sich als Kanzler noch immer "cool" findet. Etlichen Bundesbürgern fielen im Moment ein paar andere Adjektive für ihren um seine Restlaufzeit pokernden Regierungschef ein: Abgebrüht, nervig, klebrig, das würde es wohl ganz gut treffen. Kein Tag vergeht ohne neue Volte des Hauptdarstellers im deutschen Staatstheater. Und dazu summt des Kanzlers trauriger Jammerchor: kein Papier, keine Wahlhelfer, keine Lust. Das ist genauso unwürdig wie die seit drei Jahren abgelieferte Regierungsleistung. Um kleiner parteitaktischer Vorteile willen vertieft der Kanzler die Krise des Landes. Viele Bundesbürger haben die Schmähungen noch im Ohr, die es aus der SPD seinerzeit zu Recht hagelte, als Donald Trump partout nicht einsehen wollte, dass er 2020 die Mehrheit verloren hatte. Trump wollte einfach weitermachen. So wie jetzt Scholz.