Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!Jetzt Aktien finden

Richterbund weist NRW-Innenminister im Fall Sami A. zurecht

Veröffentlicht am 17.08.2018, 08:27
Aktualisiert 17.08.2018, 08:30
Richterbund weist NRW-Innenminister im Fall Sami A. zurecht

Berlin (Reuters) - Der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes Jens Gnisa hat dem nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU) wegen dessen Äußerungen zu einem Gerichtsurteil im Fall Sami A. eine Gefährdung des Rechtsstaats vorgeworfen.

"Das ist eine sehr gefährliche Aussage", sagte Gnisa dem ZDF-Morgenmagazin. Reul hatte erklärt, Richter sollten auch im Blick haben, dass ihre Entscheidung dem Rechtsempfinden der Bevölkerung entspreche. Gnisa nannte das "eine ganz gefährliche Attacke auf unseren Rechtsstaat". Der CDU-Politiker und stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses Heribert Hirte nannte Reuls Äußerungen im Deutschlandfunk "unglücklich".

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hatte entschieden, dass der mutmaßliche Ex-Leibwächter von Osama bin Laden, Sami A., nach Deutschland zurückgeholt werden muss. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen habe die Stadt Bochum zurecht dazu verpflichtet. Sami A. war am 13. Juli von Düsseldorf aus in sein Heimatland Tunesien abgeschoben worden, obwohl das Verwaltungsgericht dies untersagt hatte.

Für Gnisa ist die Gerichtsentscheidung eindeutig: "Es bestand ein Abschiebungsverbot und dieses Verbot ist nicht beachtet worden." Reul formuliere nun mit seiner Bewertung des Urteils einen Vorbehalt gegenüber Gerichtsentscheidungen, und zwar den einer Zustimmung zu einem Urteil durch die Mehrheit der Bevölkerung. "Das kann nicht sein in einem Rechtsstaat." Dies verletze die richterliche Unabhängigkeit, bemängelte Gnisa. Er warf den nordrhein-westfälischen Behörden zudem vor, bei der Abschiebung von Sami A. trotz des gerichtlichen Abschiebeverbots "getrickst" zu haben. "Zumindest ist der Eindruck bisher überhaupt nicht ausgeräumt, dass getrickst wurde." Allein dieser Eindruck untergrabe schon das Vertrauen in den Rechtsstaat.

Hirte nannte Reuls Anmerkungen "unglücklich". Die Kritik erstrecke sich aber nicht auf den Ansatz, dass Gerichte auch die Folgen ihrer Entscheidungen nachdenken müssten. Das täten sie in der Regel auch. Das bedeute aber nicht, dass die Gerichte der Mehrheitsmeinung im Volke folgen müssten. OLDEDOM Reuters Germany Online Report Domestic News 20180817T062717+0000

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.