ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax moderat schwächer - Merz-Wahl erleichtert

Veröffentlicht am 06.05.2025, 18:18
Aktualisiert 06.05.2025, 18:30
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag nach neun Gewinntagen in Folge mit leichten Verlusten geschlossen. Die im ersten Anlauf gescheiterte Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler hatte zeitweise für erhebliche Unsicherheit am Markt gesorgt und den Dax zurück unter 23.000 Punkte geschickt.

Mit der jedoch im zweiten Durchgang geglückten Wahl dürfte der Weg nun frei gemacht werden für umfangreiche Investitionsvorhaben, vor allem in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur. Diese waren der zentrale Treiber für die starke und auch überdurchschnittliche Entwicklung gewesen, die den Dax Mitte März auf ein Rekordhoch von 23.476 Punkten geschickt hatten.

Mit minus 0,41 Prozent auf 23.249,65 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag. Der MDax der mittelgroßen Firmen, der die deutsche Wirtschaft besser repräsentiert als der von global aufgestellten Konzernen geprägte Dax, verlor 0,90 Prozent auf 29.350,23 Punkte.

"Solange die neue Regierung nun zügig ihr 100-Tage-Programm mit den dringend benötigten Entlastungen für die deutsche Wirtschaft umsetzt, wird die Tatsache, dass es zwei Anläufe für die Kanzlerwahl brauchte, schnell in den Hintergrund treten", kommentierte Deutsche-Bank-Analystin Marion Mühlberger das Wahldebakel des CDU-Chefs. Allerdings, so schränkte Marktexperte Andreas Lipkow ein, mache die holprige Wahl von Merz zum Bundeskanzler deutlich, "wie schwierig sich derzeit hierzulande das innenpolitische Umfeld darstellt und wie zerrissen die Parteien in Teilen sind."

Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,37 Prozent auf 5.263,38 Zähler nach. In der Schweiz und Großbritannien schlossen die wichtigsten Indizes dagegen kaum verändert. In den USA ging es zum Börsenschluss in Europa leicht abwärts. Der Dow Jones Industrial verlor 0,5 Prozent und in ähnlicher Höhe gaben auch die technologielastigen Nasdaq-Indizes nach.

Abgesehen von den politischen Ereignissen stand vor allem die Berichtssaison im Fokus. Der Dialysekonzern FMC (ETR:FMEG) überraschte dank Einsparungen positiv mit seinem ersten Quartal. Die Papiere gewannen an der Dax-Spitze 5,2 Prozent. Zalando (ETR:ZALG) zählten dagegen mit minus 3,4 Prozent zu den schwächsten Werten, nachdem es am Morgen noch um mehr als 6 Prozent nach oben gegangen war. Einen ernsthaften Grund dafür sahen Analysten jedoch nicht. Allenfalls wurde bemängelt, dass der Anstieg der Bruttomarge teilweise von Marketing-Aufwendungen konterkariert wurde.

In der zweiten und dritten Börsenreihe standen unter anderem der Softwareanbieter Teamviewer (ETR:TMV) mit Kursverlusten von 16,5 Prozent im Blick. Die Kursreaktion sei nicht wirklich nachvollziehbar, urteilte DZ-Bank-Analyst Armin Kremser und nannte das Zahlenwerk robust.

Titel der Online-Apotheke Redcare (ETR:RDC) rutschten um 7,7 Prozent ab. Hier wurde die operative Profitabilität leicht bemängelt.

Der Großküchenausrüster Rational (ETR:RAAG) verlor 5,3 Prozent. Das Unternehmen enttäuschte die meisten Analysten mit seinem Zahlenwerk.

Hugo Boss (ETR:BOSSn) gewannen an der MDax-Spitze 5,9 Prozent. Die Quartalszahlen des Modeherstellers waren besser als vom Markt erwartet ausgefallen.

Im SDax sackten die Aktien von Norma (ETR:NOEJ) mit minus 6,0 Prozent an das Index-Ende. Der Autozulieferer und Verbindungstechnikspezialist hatte nach einem erwarteten schwachen Quartal die Prognose bestätigt. Im operativen Geschäft sei aber gegenwärtig keine deutliche Verbesserung in Sicht, kommentierte die Baader Bank.

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