n MADRID (dpa-AFX) - Die spanische Justiz hält in der Finanzaffäre um "schwarze Kreditkarten" ihre Vorwürfe gegen den früheren Chef des Weltwährungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, aufrecht. Der Nationale Gerichtshof bestätigte am Montag die Entscheidung des zuständigen Ermittlungsrichters, der von Spaniens ehemaligem Wirtschafts- und Finanzminister die Hinterlegung einer Sicherheit von drei Millionen Euro verlangt hatte.
Rato hatte den Antrag gestellt, in der Affäre nicht als Beschuldigter eingestuft zu werden. Die Richter lehnten das Gesuch jedoch ab. Es gebe klare Indizien dafür, dass beim Gebrauch der Kreditkarten gegen das Gesetz verstoßen worden sei, betonte das Gericht. Rato war Präsident der Sparkassenkette Caja de Madrid und der Großbank Bankia gewesen, die solche Kreditkarten ausgestellt hatten. Außerdem habe Rato selbst eine Karte besessen. Topmanager und Aufsichtsratsmitglieder der Geldinstitute sollen jahrelang mit "schwarzen Firmenkarten" unter anderem private Restaurantbesuche, Kleidung und Reisen bezahlt sowie Bargeld abgehoben haben.sl
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