BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, rechnet mit weiteren Enthüllungen in Folge der "Panama Papers"-Veröffentlichung. Neu sei, "dass es in einem kleinen Land wie Panama eine solche Zahl von Briefkastenfirmen gegeben hat", sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag). Daraus schließe er, dass es sich weltweit um ein Problem von erheblicher Dimension handelt, zumal es neben Panama auch andere Steueroasen gebe. "Überall dort finden solche oder vergleichbare Dinge statt. Wir sehen bisher nur die Spitze des Eisbergs", sagte Eigenthaler.
Medien aus rund 80 Staaten hatten am Sonntag Informationen über weitreichende Geldgeschäfte mit Briefkastenfirmen in Steueroasen veröffentlicht. Die von einer anonymen Quelle übermittelten Daten stammen von einer Kanzlei in Panama, die Offshore-Firmen vermittelt. Diese Firmen sind zwar grundsätzlich nicht illegal, eignen sich aber auch dazu, schmutzige Geschäfte zu verschleiern oder heimliches Vermögen an den Steuerbehörden vorbei zu parken.