Berlin (Reuters) - Wenige Tage vor dem Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist einem Medienbericht zufolge erneut ein deutscher Bürger in der Türkei vorübergehend festgenommen worden.
Der Unternehmer kurdischer Herkunft sei am Sonntag bei der Ankunft am Flughafen Antalya unter dem Vorwurf der Terrorpropaganda festgesetzt worden, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf dessen Familie. Am Montag sei er nach einer Anhörung ohne Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Vom Auswärtigen Amt in Berlin war zunächst keine Stellungnahme zu dem Fall zu erhalten.
Erdogan besucht von Donnerstag bis Samstag Berlin und Köln. Nach der starken Verschlechterung der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei seit dem Putschversuch im Juli 2016 will er sich um einen Neustart bemühen. Er steht wegen der wirtschaftlichen Lage des Landes und Sanktionsdrohungen der USA unter Druck. Die Landeswährung Lira fällt gegenüber Dollar und Euro seit Monaten. Höhere Zinsen als Gegenmittel lehnt Erdogan eigentlich ab. Dennoch hatte die Zentralbank vergangene Woche den Leitzins unerwartet deutlich angehoben. OLDEWORLD Reuters Germany Online Report World News 20180924T142517+0000