Berlin, 15. Feb (Reuters) - Die globale Konjunktur profitiert nach Ansicht der Bundesbank unterm Strich nicht vom niedrigen Ölpreis. "Hoffnungen auf eine spürbare Stimulierung der Weltwirtschaft insgesamt haben sich bislang nicht erfüllt", teilte die Notenbank am Montag in ihrem Monatsbericht mit. Vielmehr sorge der massive Preisverfall bei Rohöl seit rund eineinhalb Jahren zu "enormen Einkommensverschiebungen zwischen den Hauptförder- und Verbraucherländern". In der Folge leide die Konjunktur in wichtigen Exportstaaten zum Teil erheblich, während das billige Öl die Kaufkraft der Verbraucher in importierenden Ländern steigere und somit die Konjunktur ankurbele. Der Ölpreis LCOc1 hat seit Mitte 2014 fast 75 Prozent seines Wertes verloren.
Die Bundesbank geht davon aus, dass vor allem eine starke Produktion und weniger eine schwache Nachfrage zu der Entwicklung geführt hat. "Angesichts der Ölschwemme und der zwar eher verhaltenen, aber doch stetigen Expansion der Weltwirtschaft und des Ölverbrauchs dürfte der Preisverfall bei Rohöl seit Mitte 2014 überwiegend angebotsseitigen Faktoren zuzuschreiben sein." Zudem kommen die Experten zu dem Schluss, dass ein Rückgang des Ölpreises die Weltwirtschaft "nicht in dem gleichen Maße stimuliert, wie ein Anstieg sie belastet".