FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag zwischenzeitliche Gewinne nicht halten können. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1870 US-Dollar und damit einen halben Cent weniger als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1920 (Donnerstag: 1,1825) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8389 (0,8457) Euro.
Über einen Mangel an Impulsen konnten sich die Anleger vor dem Wochenende nicht beklagen - im Gegenteil: Zunächst profitierte der Euro von Äußerungen des österreichischen Notenbankchefs Ewald Nowotny. Das EZB-Ratsmitglied hatte gesagt, aus seiner Sicht sollte die jüngste Aufwertung des Euro nicht dramatisiert werden. Damit äußerte sich erstmalig ein ranghoher Notenbanker direkt zur Euro-Aufwertung, die seit Jahresbeginn zum Dollar 13 Prozent beträgt. Der höhere Wechselkurs kann auf Wachstum und Inflation lasten und damit der EZB Kopfzerbrechen bereiten. Bislang sieht es danach aber nicht aus. Neue US-Konjunkturdaten sorgten im Nachmittagshandel erst für zusätzlichen Auftrieb beim Euro, dann aber für Belastung. Zunächst enttäuschte der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den Monat August. Die Arbeitslosigkeit stieg, während die Beschäftigungs- und Lohnentwicklung hinter den Erwartungen zurückblieben. Robuste Daten zur Industrie- und Verbraucherstimmung überzeugten jedoch wenig später, so dass der Dollar unter dem Strich zulegte und der Euro im Gegenzug nachgab. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,92075 (0,91973) britische Pfund, 131,29 (130,81) japanische Yen und 1,1441 (1,1446) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1320,40 (1311,75) Dollar gefixt.