Investing.com - Ölpreise gehen am Donnerstag im US-Handel runter und verlassen ihr Zweimonatshoch der Vortagessitzung. Die Verluste halten sich infolge von Hoffnungen über eine Zusammenarbeit der Ölförderungsstaaten bei der Kürzung der Produktion in Grenzen.
Früher am Tag sagte der Ölminister von Nigeria, dass sich OPEC- und Drittstaaten am 20. März in Russland treffen werden, um einen Vorschlag über das Einfrieren der Fördermengen auf dem Stand vom Januar zu besprechen.
An der ICE Futures Exchange fällt Brent-Öl zur Lieferung im Mai um 0,73 Prozent oder 27 US-Cents und handelt um 13:50 Uhr MEZ oder 08:50 Uhr ET bei 36,66 $.
Am Mittwoch erreichten in London gehandelte Brent-Futures infolge von Spekulationen über ein Ende der 20-monatigen Flaute ein Zweimonatshoch von 37,40 $.
Am 11. Februar fiel Nordsee-Brent unter 30 $, erholte sich seitdem jedoch um über 22 Prozent. Eindeckung von Shortpositionen begann Mitte Februar. Zuvor verkündeten Russland, Saudi-Arabien, Venezuela und Katar, dass sie bereit seien, die Produktionszahlen auf dem Stand von Januar zu belassen, vorausgesetzt, die übrigen Ölexporteure erklärten sich ebenfalls bereit dazu.
Rohöl zur Lieferung im April an der New York Mercantile Exchange handelt mit 34,42 $ pro Barrel, ein Verlust von 0,69 Prozent oder 24 Cents.
Am Vortag stiegen die Futures an der Nymex mit 35,17 $ auf den höchsten Stand seit dem 6. Januar. Sinkende Förderzahlen beim Schieferöl hoben die Marktstimmung. Seit ihrem Absturz auf den tiefsten Stand seit 13 Jahren am 11. Februar konnten die US-Öl-Futures wieder 26 Prozent zulegen.
Trotz der starken dreiwöchigen Rally warnen die Analysten, dass die Marktbedingungen infolge der anhaltenden Überversorgung weiterhin ungünstig bleiben. Angaben der Energy Information Administration zufolge stiege die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 10,4 Mio. Barrels und erreichten damit ein Allzeithoch von 518,0 Mio. Barrels.
Die Bestände in Cushing (Oklahoma), dem wichtigsten Lieferort für Nymex-Öl, stiegen Angaben der EIA zufolge in der vergangenen Woche um 1,2 Barrels an. Die Kapazität des größten Öllagers des Landes ist damit bald erreicht.
Die weltweite Erdölproduktion übersteigt seit Langem die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, um ihren Marktanteil zu verteidigen, führen zu einer Überschwemmung der Märkte. In den vergangenen 20 Monaten gingen die Preise um über 70 Prozent zurück.
Der Abschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 2,24 $, am Mittwoch bei Börsenschluss lag er bei 2,27 $.