Investing.com - Ölpreise befinden sich am Mittwoch im europäischen Morgenhandel unter Druck und nähern sich dem niedrigsten Stand seit Ende November. Über Nacht veröffentlichte Daten zeigten einen massiven Aufbau der US-Rohölvorräte.
West Texas Intermediate zur Lieferung im Mai fiel um 10:10 Uhr GMT oder 06:10 Uhr ET um 78 US-Cents oder 1,6 Prozent auf 47,46 $ pro Barrel, den niedrigsten Stand seit dem 30. November.
Der US-amerikanische Referenzpreis verbuchte am Dienstag seinen dritten Tagesverlust in Folge. Die Märkte wiegen die steigende US-Produktion gegen die von der OPEC durchgeführten Produktionskürzungen ab.
An der ICE Futures Exchange in London fällt Brent-Öl zur Lieferung im Mai um 84 US-Cents und handelt mit 50,12 $ pro Barrel. Der weltweite Referenzpreis erreichte früher am Tag mit 50,06 $ den niedrigsten Stand seit dem 30. November.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die Rohölvorräte in der Woche bis zum 17. März um 4,5 Mio. Barrels aufgebaut wurden.
Daneben zeigte der API-Bericht einen Abbau der Benzinbestände um 4,9 Mio. Barrels. Destillate gingen um 880.000 Mio. Barrels zurück.
Die Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Ölversorgungsbericht am Mittwoch um 10:30 Uhr ET (14:30 Uhr GMT). Wird der Aufbau bestätigt, so wäre das der elfte Wochenanstieg in den letzten 13 Wochen.
Die Ölpreise gingen in diesem Monat extrem zurück. Die Wiederbelebung der Förderaktivität in den USA weckt Besorgnis darüber, dass die anhaltende Erholung der US-Schieferölproduktion die Bemühungen der übrigen Produzenten, das weltweite Angebot- und Nachfrageverhältnis auszugleichen, zunichtemachen könnte.
Im November vergangenen Jahres vereinbarten Mitglieder der OPEC für den Zeitraum zwischen Januar und Juni eine Drosselung ihrer Produktion um rund 1,2 Mio. bpd. Russland und zehn weitere unabhängige Produzenten erklärten sich gemeinsam zu einer Kürzung um weitere 600.000 Barrels pro Tag.
Insgesamt beträgt die vereinbarte Menge 1,8 Mio. auf 32,5 Mio. bpd für die ersten sechs Monate des Jahrs. Bislang zeigen die Maßnahmen jedoch nur wenig Wirkung auf die Größe der weltweiten Bestände.
Der aktuelle Bericht der OPEC zeigt für Januar einen Aufbau auf 278 Mio. Barrels, damit liegen die Bestände über dem Fünfjahresdurchschnitt.
Quellenangaben innerhalb der Organisation zufolge sprechen sich die OPEC-Mitglieder zunehmend für eine Verlängerung der Produktionskürzungen über Juni hinaus aus, damit der Markt weiter ausbalanciert werden kann. Allerdings sei die Voraussetzung dafür ein größeres Engagement seitens der unabhängigen Produzenten wie Russland.
Am 26. März findet in Kuwait ein Ministertreffen statt, zu dem sowohl OPEC-Mitglieder als auch unabhängige Produzenten eingeladen sind. Auf dem Tagesplan steht eine Überprüfung der Erfüllungsrate sowie Diskussionen über eine mögliche Verlängerung des Abkommens über Juni hinaus.
An der NYMEX fällt Benzin zur Lieferung im April um 0,9 Prozent oder 1,3 US-Cents und handelt mit 1,595 $ pro Gallone. Heizöl zur Lieferung im April fällt um 1,9 US-Cents auf 1,483 $ pro Gallone.
Erdgas zur Lieferung im April fällt um 2,2 US-Cents und handelt mit 3,071 $ pro Million British Thermal Units.