Investing.com - Gold war am Freitag etwas teurer und hat seinen ersten Wochengewinn in einem Monat eingefahren, inmitten von Erwartungen, dass die Federal Reserve im nächsten Jahr ein langsameres Tempo bei den Zinserhöhungen beibehalten wird.
Goldfutures mit Fälligkeit im Februar beendeten den Handel an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange mit einem Plus von 80 US-Cent oder rund 0,1% zu 1.257,90 USD die Feinunze.
Über die Woche hat das Edelmetall rund 0,7% hinzugewonnen und beendete damit eine drei Woche andauernde Verlustserie.
Die Fed hatte die Zinsen am Mittwoch zum dritten Mal in diesem Jahr angehoben und angedeutet, dass sie im nächsten Jahr einen ähnlichen Pfad einschlagen werde, was einige Dollar-Optimisten enttäuschte, die darauf spekuliert hatten, dass die Fed in ihren Zinsprojektionen für das nächste Jahr vier Zinsschritte vorhersagen könnte.
Die Bank sagte auch, sie erwarte, dass die Inflation ein weiteres Jahr unter dem Zielwert bleiben wird, was den Erwartungen auf schnellere Zinserhöhungen einen Dämpfer verpasste.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt. Eine langsame Folge von Zinserhöhungen wird als weniger belastend für den Goldpreis angesehen, als eine schnelle Serie von Zinsschritten.
Unterdessen hat die wachsende Zuversicht unter Investoren über den Fortgang der US-Steuerreform den Gewinnen Grenzen gesetzt, nachdem es Berichte gegeben hatte, dass die Republikaner sich genügend Stimmen für die Verabschiedung des Gesetzes gesichert hätten. Das US-Repräsentantenhaus soll am Dienstag zum Gesetz abstimmen.
Einige Investoren erwarten, dass die Steuerreform das Wirtschaftswachstum in den USA beleben könnte, womit die Zinsen und damit der Dollarkurs steigen würden.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag am Freitagabend auf 93,96, nachdem er zuvor auf ein Tief von 93,28 gefallen war.
Im weiteren Edelmetallhandel schnellte Silber am Freitagabend um 17,1 US-Cent oder 1,1% auf 16,10 USD die Feinunze nach oben, womit die Woche mit einem Gewinn von rund 1,5% zu Ende ging.
Unterdessen legte der Kurs von Platin um 1,4% auf 893,90 USD, womit ein Wochengewinn von 0,7% herauskam, während Palladium um 1,2% auf 1.016,88 USD die Feinunze fiel, womit es die Woche aber dennoch 1,9% höher beendete.
Unter den Industriemetallen beendete Kupfer den Handel 2,2% höher auf einem Dreiwochenhoch von 3,139 USD das Pfund. Das Industriemetall verbuchte einen 5,3 prozentigen Wochengewinn, da mit einer starken Nachfrage aus Hauptverbraucherland China gerechnet wird.
In der kommenden Woche dürfte der endgültige Wert des US-Wirtschaftswachstums im dritten Quartal die globalen Finanzmärkte vorrangig beschäftigen, als die Investoren vor Weihnachten und Neujahr damit beginnen, ihre Handelsaktivitäten herunterzufahren.
Unterdessen wird auch die US-Steuerreform auf der Agenda bleiben, als die Volksvertreter daran arbeiten, das Gesetz noch vor der selbst auferlegten Frist vom 22. Dezember durchzudrücken.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 18. Dezember
Die Eurozone veröffentlicht korrigierte Inflationsdaten.
Dienstag, den 19. Dezember
Das Ifo Institut legt sein Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft vor.
Die USA geben Daten zu den Baugenehmigungen, den Hausbauanfängen und der Zahlungsbilanz heraus.
Mittwoch, den 20. Dezember
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hält in Mailand eine Rede.
In Großbritannien nimmt der Vorsitzenden der Bank von England Mark Carney zu dem Report zur Stabilität der Finanzsysteme vor dem Finanzausschuss des Parlaments in London Stellung.
Später gibt es aus den USA einen Report zu den sich in Vollzug befindenden Hausverkäufen.
Donnerstag, den 21. Dezember
Die japanische Notenbank gibt den Leitzins bekannt und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher das konjunkturelle Umfeld und weitere Faktoren, die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erläutert. Danach gibt es noch eine Pressekonferenz.
Aus den USA kommen die endgültigen Daten zum BIP im dritten Quartal, sowie neue Zahlen zu den Anträgen auf Arbeitslosengeld und der Lage der erzeugenden Industrie im Großraum Philadelphia.
Freitag, den 22. Dezember
Die USA runden die Woche mit Daten zu den Privateinkommen und -ausgaben geben, die auch die Inflation der Verbraucherpreise beinhalten, welche das von der Fed bevorzugte Maß für die Inflation ist und daher ebenfalls auf der Agenda stehen dürften.
Berichte zu den Auftragseingängen für langlebige Güter, Verkäufen neuer Wohnungen und dem Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan werden ebenfalls Beachtung finden.