Investing.com - Der Goldpreis ist am Freitag gestiegen, als schwächer als erwartet ausgefallene Inflationsdaten in den Vereinigten Staaten neue Zweifel an den Plänen der Federal Reserve aufkommen ließen, die Zinsen in diesem Jahr noch einmal anzuheben.
Goldfutures mit Fälligkeit im Dezember haben an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel mit einem Plus von 0,69% zu 1.305,40 USD die Feinunze beendet, mit der Wochengewinn auf 2,03% gestiegen ist.
Wie das US-Arbeitsministerium am Freitag berichtete, sind die Verbraucherpreise in den Staaten im vergangenen Monat um 0,5% gestiegen, nachdem sie im August um 0,4% zugenommen hatten. Wirtschaftsforscher hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,6% gerechnet.
Es handelt sich um die höchste Zunahme in acht Monaten, die allerdings vor allem dem Höhenflug der Benzinpreise im Gefolge der Sturmschäden im Süden der USA zuzuschreiben ist. Die Kerninflation blieb unterdessen eher verhalten.
Der Report kam heraus, nachdem das am Mittwoch erschienene Protokoll der Fed-Sitzung im September gezeigt hatte, dass "viele Teilnehmer sich besorgt zeigten, dass die niedrigen Inflationswerte in diesem Jahr, nicht nur Übergangsfaktoren reflektieren könnten, sondern auch Entwicklungen, die sich als nachhaltiger erweisen könnten."
Die Daten haben die Erwartungen geschwächt, dass die Fed die Zinsen im Dezember zum dritten Mal in diesem Jahr anheben wird.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen widerspiegelt, lag zu Handelsschluss am Freitag kaum verändert auf 93,62, nachdem er zunächst mit 92,59 unter seinen tiefsten Stand in zwei Wochen gefallen war.
Ein schwächerer Dollar macht die in der US-Währung ausgezeichneten Goldfutures billiger für Investoren aus dem Ausland.
Silber ging am Freitagabend zu 17,44 USD die Feinunze aus dem Feinmetallhandel, während Platin ihn zu 948,80 USD beendete.
Bei den Industriemetallen schloss Kupfer den Handel am Freitagabend mit einem Aufschlag von 0,45% zu 3,134 USD das Pfund ab, nachdem es gute Importdaten aus China gegeben hatte. Die chinesischen Kupfereinfuhren stiegen im vergangenen Monat auf ein Halbjahreshoch. Das Land steht für fast die Hälfte des weltweiten Kupferverbrauchs.
In der kommenden Woche werden die Investoren sich die US-Wohnungsmarktdaten ansehen, aus denen sich die wirtschaftlichen Folgen der Hurrikane, die im vergangenen Monat den Süden der USA heimgesucht hatten, ablesen lassen.
Am Donnerstag gibt es dann Daten zum chinesischen Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, die Einblicke in die Lage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt liefern könnten.
Am Dienstag erscheinende Inflationsdaten aus Großbritannien dürften ebenfalls im Fokus stehen, da über eine Zinserhöhung der Bank von England womöglich schon im nächsten Monat spekuliert wird.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 16. Oktober
China gibt Inflationsdaten heraus.
Kanada berichtet zu den ausländischen Käufen an Wertpapieren und die Zentralbank des Landes gibt ihre Umfrage zu den Geschäftsaussichten heraus.
Die USA veröffentlichen Zahlen zur Industrieproduktion im Raum von New York.
Dienstag, den 17. Oktober
Neuseeland veröffentlicht Daten zur Verbraucherpreisinflation.
Die australische Notenbank veröffentlicht das Protokoll ihrer jüngsten geldpolitischen Sitzung.
Später wird der Vorsitzende der Bank of England Mark Carney vor dem Finanzausschuss des Parlaments in London auftreten.
Das ZEW legt einen Report zu den Geschäftserwartungen in Deutschland vor.
Die Eurozone veröffentlicht korrigierte Inflationsdaten.
Aus den USA kommen Zahlen zur Industrieproduktion und der Inflation der Importpreise herein.
Mittwoch, den 18. Oktober
EZB-Präsident Mario Draghi hält die Eröffnungsrede auf einer Bankkonferenz in Frankfurt.
Aus Großbritannien gibt es die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt.
Die USA publizieren Daten zu den Baugenehmigungen und den Hausbauanfängen.
Donnerstag, den 19. Oktober
In Australien gibt es nichtamtliche Zahlen zum Geschäftsklima und den neuen Beschäftigungsreport.
China veröffentlicht Zahlen zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, sowie Berichte zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen.
Aus Großbritannien kommen Einzelhandelsumsätze herein.
In den USA erscheint der wöchentliche Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, sowie Informationen über das produzierende Gewerbe in der Region um Philadelphia.
Freitag, den 20. Oktober
Großbritannien veröffentlicht Zahlen über die Schuldenaufnahme der öffentlichen Hand.
Aus Kanada kommen Zahlen zum Einzelhandel und der Inflation.
In den USA werden Zahlen zu den Umsätzen mit Wohnungsverkäufen veröffentlicht.