Investing.com - Goldpreise liegen am Mittwoch im europäischen Handel höher. Das Edelmetall erholte sich von seinem Achtwochentief, nachdem Präsident Donald Trump den amtierenden FBI-Direktor James Comey auf dramatische Weise entlassen hatte. Die Nachricht schickte eine Schockwelle durch Washington.
Auch neu entfachte Besorgnis darüber, dass Nordkorea einen neuen Raketentest planen könnte, unterstützen Gold ebenfalls.
Um 07:05 Uhr GMT oder 03:05 Uhr ET stiegen US-Gold-Futures um 6,00 $ oder 0,5 Prozent auf 1.222,30 $ pro Feinunze. Spot-Gold steht bei 1.221,80 $ pro Feinunze.
Am Dienstag erreichte das gelbe Metall infolge steigender Risikobereitschaft mit 1.214,30 $ den niedrigsten Stand seit dem 15. März.
Auf Anraten des stellvertretenden Generalstaatsanwalts Rod Rosenstein und des Generalstaatsanwalts Jeff Sessions entließ Trump James Comey aufgrund seiner Handhabung des E-Mail-Skandals um die ehemalige Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Hillary Clinton.
Die Demokraten warfen Trump umgehend politische Motive vor, da Comey ebenfalls mit der Leitung Untersuchung der angeblichen Manipulation der US-Wahlen 2016 durch Russland und einer möglichen Komplizenschaft mit Trumps Wahlkampfteam beauftragt war.
Marktanalytiker warnten, dass Comeys Entlassung eine Ablenkung sein könnte, die das Vorantreiben der Steuerreform und der Infrastrukturausgaben behindern könnte.
Der US-Dollar Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, fällt auf 99,33 und verlässt damit das am Dienstag erreichte Dreiwochenhoch von 99,56.
Die Referenzrendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen rutschen ebenfalls von dem am Dienstag erreichten Fünfwochenhoch von 2,416 auf 2,39 Prozent ab.
Die Erwartungshaltung in Bezug auf eine Anhebung der Fed-Zinsen hält die Gewinne in Grenzen. Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge preisen die Märkte aktuell eine rund 80-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bei der Sitzung im Juni ein.
Das Edelmetall reagiert empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Ebenfalls an der Comex handelt Silber mit 0,9 Prozent oder 14,4 US-Cents Gewinn bei 16,21 $ pro Feinunze. Am Dienstag fielen die Preise auf 16,06 $ pro Feinunze, den niedrigsten Stand seit dem 3. Januar.
Platin steigt um 0,7 Prozent auf 907,60 $ und Palladium um 0,2 Prozent auf 794,80 $ pro Feinunze.
Kupfer-Futures verlieren 0,4 Prozent auf 2,494 $ pro Pfund und fallen damit in die Nähe des am Montag erreichten Viermonatstiefs von 2,472 $. Die Wirtschaftslage in China bereitet erneut Sorgen.
Die Erzeugerpreisinflation in China ging weiter zurück als erwartet, was auf nachlassende Aktivität im verarbeitenden Gewerbe hindeuten könnte. Auch weitere Wirtschaftssektoren sind betroffen, da die Nachfrage auf dem Heimatmarkt weiterhin verhalten bleibt und die Regierung finanzielle Risiken eindämmt.
Der Erzeugerpreisindex Chinas stieg im April auf 6,4 Prozent, prognostiziert wurden 6,9 Prozent. Verbraucherpreise stiegen um eine Jahresrate von 1,2 Prozent.