Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag im US-amerikanischen Handel gestiegen und hat sein höchstes Niveau in etwa zwei Wochen erreicht, auf Wetten hin, dass schwache US-Konjunkturdaten die Federal Reserve bei den geplanten Zinserhöhungen vorsichtig agieren lassen könnten.
Goldfutures lagen an der Comex um 14:10 MEZ 6,30 USD oder etwa 0,5% höher auf 1.233,82 USD die Feinunze, nachdem sie in zunächst mit 1.234,76 USD ihren höchsten Kurs seit dem 3. Juli eingestellt hatten.
In der vergangenen Woche ist der Goldpreis um etwa 1,5% gestiegen, da Bemerkungen von Fed-Chefin Janet Yellen in Richtung einer weiter lockeren Geldpolitik verbunden mit schwachen Inflationsdaten, die Investoren zu einer Revision ihrer Erwartungen auf höhere Zinsen in den kommenden Monat veranlasst haben.
Die Händler am Derivatemarkt preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com derzeit eine 40 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung bis Jahresende ein, während diese in der vergangenen Woche noch bei 50% gesehen wurde.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, fiel zunächst auf 10-Monatstief von 94,86 und hat sich im frühe US-Handel auf 95,00 erholt.
Unterdessen ist die Rendite der tonangebenden US-10-jährigen Anleihen auf etwa 2,31% gefallen und bleibt damit weit unter ihrem Hoch von 2,39% in diesem Monat.
In der begonnenen Woche werden Konjunkturdaten weiter das Geschehen beeinflussen, als der Markt die Stärke der Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt und deren Konsequenzen für die Zinspolitik der Federal Reserve einzuschätzen versucht.
Auf dem Kalender in dieser Woche stehen Daten aus dem US-Immobilienmarkt, zusammen mit Umfragen zu den Bedingungen im produzierenden Gewerbe in den Großräumen Philadelphia und New York, sowie die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosengeld.
Die Fed hatte die Zinsen auf ihrer Sitzung im Juni angehoben und an ihrer Prognose für eine weitere Zinsanhebung in diesem Jahr festgehalten. Allerdings hatten schwache Inflationsaussichten Zweifel aufkommen lassen, ob die Notenbank an ihrer geplanten Straffung der Geldpolitik festhalten wird.
Das Edelmetall reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht.
Weiterhin an der Comex waren die Silberfutures 17,1 US-Cent oder rund 1,1% teurer und wurden zu 16,10 USD die Feinunze gehandelt.
Ansonsten stieg im Edelmetallhandel Platin um 0,7% auf 930,10 USD, während Palladium sich um 0,3% auf 858,15 die Feinunze verteuert hat.
Unterdessen sind die Kupferfutures um 3,1 US-Cent auf ein Viermonatshoch von 2,711 USD das Pfund gestiegen, nachdem Daten hereingekommen waren, die zeigten, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal über den Erwartungen lag.
Die Wirtschaft wuchs in den drei Monaten zum 30. Juni um 6,9%, die gleiche Rate wie im ersten Quartal, meldete das nationale Statistikamt des Landes. Analysten hatten für den Zeitraum vom April zum Juni mit einer Zunahme des BIPs um 6,8% gerechnet.