Investing.com - Öl gab zu Handelsende am Freitag ein gemischtes Bild ab und hat seinen dritten Wochenverlust in Folge eingefahren, inmitten von Sorgen über eine steigende Ölförderung in den USA.
Futures auf Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Fälligkeit im Januar stiegen um 30 US-Cent oder rund 0,6% und lagen zu Handelsschluss auf 57,34 USD das Fass. Damit kam über die Woche aber immer noch ein Verlust von 0,1% heraus.
Unterdessen sind Februarfutures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der USA gehandeltes Rohöl, um 8 US-Cent oder rund 0,1% tiefer zu 63,23 USD das Fass aus dem Handel gegangen. Über die Woche erlitt Brent damit einen Verlust von rund 0,3%.
Für WTI, als auch Brent war es die dritte Woche mit einem Preisrückgang in Folge, da befürchtet wird, dass eine steigende US-Ölförderung den Anstrengungen der Opec zuwiderlaufen könnte, die Überschüsse im Ölmarkt auszutrocknen.
Die Ölförderung in den Vereinigten Staaten stieg in der letzten Woche amtlichen Daten um 73.000 Fass am Tag. Seit ihrem jüngsten Tief der Jahresmitte 2016 ist die Produktion um fast 16% gestiegen auf nunmehr insgesamt 9,78 Mio Fass am Tag, womit sie nun ein ähnliches Niveau wie die der größten Ölnationen Russland und Saudi-Arabien erreicht hat.
Die Anzahl der Bohrplattformen fiel um vier auf 747 in der Woche zum 15. Dezember, zeigten Daten von General Electrics (NYSE:GE) Baker Hughes Energiedienstleistungssparte, der erste Rückgang der aktiven Bohrungen in sechs Wochen. Allerdings handelt es sich bei der Zählung um einen Frühindikator für die Ölproduktion, der immer noch wesentlich höher als vor einem Jahr ist, als nur 510 Bohrplattformen in Betrieb waren.
Der stetige Ausbau der US-Ölförderung hat der Opec-Initiative zur Stützung des Marktes durch Absenken der Produktion etwas die Wirksamkeit genommen.
Die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) hatte letzten Monat zusammen mit einigen von Russland angeführten Ölexporteuren beschlossen, die gegenwärtig gültigen Förderquoten um neun Monate bis Ende 2018 zu verlängern. Der Deal zur Verminderung der Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag war im letzten Winter von der Opec, Russland und neun weiteren Ölstaaten ins Leben gerufen worden. Das Abkommen sollte im März 2018 auslaufen, nachdem es schon einmal verlängert worden war.
Im weiteren Energiehandel sind an der Nymex die Benzinfutures am Freitag um 2,1 US-Cent oder 1,3% auf 1,655 USD die Gallone gesunken, womit über die Woche ein Verlust von etwa 3,6% herauskam.
Heizöl sank im Handel um 0,4 US-Cent oder 0,2% auf 1,905 USD die Gallone ab und beendete die Woche 1,3% tiefer.
US-Erdgasfutures unterdessen gaben 6,0 US-Cent oder 2,3% ab und beendeten den Handel zu 2,624 USD pro MBTU (million British thermal units) gehandelt, der niedrigste Schlusskurs für den am stärksten gehandelten Kontrakt seit Februar. Über die Woche fiel damit ein Verlust von 5,8% an.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag
In den USA gibt das Energieinformationsministerium einen wöchentlichen Report zu den Erdgasvorräten heraus.
Freitag
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.