Investing.com - Der Ölpreis ging am Freitag mit einem großen Plus aus dem Handel, als er in einer überraschenden Rallye rund 3% nach oben sprang, inmitten von Berichten über eine teilweise Schließung einer der größten Raffinerien in den USA. Zudem gab es Daten, dass die Anzahl der in den USA betriebenen Bohrplattformen in der vergangenen Woche gesunken.
Die Händler schaufelten Geld in Ölkontrakte, nachdem Berichte die Runde gemacht hatten, dass in einer Einheit von Exxon (NYSE:XOM) Mobils Raffinerie in Baytown, Texas die Produktion zum Erliegen gekommen ist. Die Anlage, die 584.000 Fass Öl am Tag umsetzt ist die zweitgrößte Raffinerie in den USA.
Der Report kam herein, bevor der Energiedienstleister Baker Hughes am Freitagmorgen meldete, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA zum Ende der letzten Woche um fünf auf insgesamt 763 Bohrplattformen gefallen ist.
Die wöchentliche Zählung der Bohrplattformen ist ein wichtiges Barometer für die Industrie und die als Frühindikator für die Ölförderung und die Nachfrage nach Dienstleistungen im Ölgeschäft.
Neben Angebot und Nachfrage kauften die Investoren die Ölkontrakte auch als Teil einer weiteren Rallye, die von Steve Bannons Abgang aus dem Weißen Haus ausgelöst worden war.
Der Septemberkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate schnellte am Freitag bis zu Handelsschluss um 1,42 USD oder rund 3% auf 48,51 USD das Fass zu, während er am Vortag mit 46,46 USD auf seinen niedrigsten Kurs seit dem 25. Juli gefallen war.
Trotz der Rallye am Freitag beendeten Öl den New Yorker Handel in der vergangenen Woche 31 US-Cent oder fast 0,6% tiefer. Damit ging die Verlustserie dank der schweren Verlusten die in der Wochenmitte angefallen waren, in die dritte Woche.
An der ICE Futures Exchange in London verteuerte sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober um 1,69 USD oder rund 3,3% und ging am Freitag bei einem Stand von 52,72 USD das Fass aus dem Handel. Über die Woche stieg die globale Benchmarksorte um 62 US-Cent oder rund 1,2%.
Die Brentfutures in London wurden von jüngsten Anzeichen auf eine Verknappung des globalen Angebots nach oben geschoben.
Die Opec und 10 Förderländer außerhalb des Kartells unter anderem Russland hatten vereinbart, die Ölförderung vom Jahresanfang an bis zum März 2018 um 1,8 Mio. Fass am Tag zu verringern und damit versucht die globale Überversorgung einzudämmen und den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Ansonsten sind an der Nymex am Freitag die Benzinfutures zur Lieferung im September um 3,7 US-Cent oder etwa 2,3% auf zu Handelsschluss 1,634 USD die Gallone geklettert. Über die Woche kam ein Gewinn von rund 0,7% heraus.
Heizöl zum September beendete den Handel 3,8 US-Cent oder 2,4% teurer zu 1,620 USD die Gallone und lag dennoch rund 0,9% tiefer als zu Beginn der Woche.
Erdgasfutures mit Fälligkeit im September sanken um 3,6 US-Cent oder 1,2% auf zu Handelsschluss 2,893 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units), was zu einem Wochenverlust von fast 3% führte.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Die Ölhändler werden unterdessen weiterhin die Erklärungen aus den führenden Ölexporteuren verfolgen, um weitere Anhaltspunkte zu bekommen, ob die Länder sich an ihre Vereinbarung zur Kürzung der Produktion in diesem Jahr halten werden.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 22. August
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 23. August
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag, den 24. August
Von der US-Regierung gibt es einen Wochenbericht über die Erdgaslagerbestände.
Freitag, den 25. August
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.