Investing.com - Die Ölfutures sind am Freitag in der fünften Sitzung in Folge gesunken und erreichten ihr niedrigstes Preisniveau in rund drei Wochen, da Anzeichen für ein weiteres Steigen der US-Ölförderung die Kurse weiter unter Druck gesetzt hat.
Der Junikontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediatefiel auf ein Sitzungstief von 49,20 USD das Fass und war damit so billig wie seit dem 29. März nicht mehr. Zuletzt lag es zu Handelsschluss am Freitag 1,09 USD oder rund 2,2% tiefer auf 49,62 USD.
Die US-Benchmarksorte hat in der abgelaufenen Woche 3,35 USD oder fast 7% an Wert eingebüßt und damit ihren größten Wochenverlust in mehr als einem Monate erlitten.
An der ICE Futures Exchange in London sackte Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Junii um 1,03 USD oder etwa 2% ab und ging am Freitag bei einem Stand von 51,96 USD das Fass aus dem Handel. Der globale Benchmark war zuvor mit 51,57 USD auf seinen niedrigsten Stand seit dem 29. Mai gefallen.
Über die Woche haben die Brent-Futures in London einen Verlust von 3,59 USD oder 7% hinnehmen müssen.
Unterdessen haben die US-Ölunternehmen am Freitag erschienenen Daten vom Energiedienstleister Baker Hughes nach, in der 14. Woche in Folge ihre Explorationstätigkeit ausgeweitet, womit sich die seit 10 Monaten anhaltende Erholung des Sektors weiter fortsetzt.
Die Gesamtzahl der Bohrplattformen ist damit auf 688 gestiegen und liegt nun auf ihrem höchsten Niveau seit September 2015, was zu neuen Sorgen geführt hat, dass die derzeitige Erholung der US-Schieferölproduktion die Anstrengungen der anderen großen Ölförderländer zunichte machen könnte, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wieder herzustellen.
Im November des vergangenen Jahres waren die Opec und andere Ölexporteure einschließlich Russlands übereingekommen, die Förderung in der ersten Jahreshälfte in 2017 um 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken. Bislang hat das Abkommen sich allerdings kaum auf die Lagerbestände ausgewirkt.
Das Ölkartell will am 25. Mai endgültig entscheiden, ob der Deal über Juni hinaus verlängert werden wird.
Ansonsten sind an der Nymex am Freitag die Benzinfutures zur Lieferung im Mai um 2,6 US-Cent oder etwa 1,6% auf 1,644 USD die Gallone gesunken und liegen damit auf ihren niedrigsten Niveau seit dem 29. März. Damit hat der Preis über die Woche rund 5,2% nachgegeben.
Heizöl für Mai fiel um 2,5 US-Cent auf 1,533 USD die Gallone und damit auf ihren niedrigsten Stand seit dem 30. März. Über die Woche betrug der Verlust rund 5,8%.
Die Erdgasfutures mit Fälligkeit im Mai gaben um 5,8 US-Cent auf 3,101 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units) nach, und verloren damit am letzten Handelstag der Woche 1,8% und über die gesamte Woche 3,9%.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Wochendaten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Die Ölhändler werden unterdessen weiterhin die Erklärungen aus den führenden Ölexporteuren verfolgen, um weitere Anhaltspunkte zu bekommen, ob die Länder sich an ihre Vereinbarung zur Kürzung der Produktion in diesem Jahr halten werden.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 25. April
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 26. April
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag, den 27. April
In den USA gibt das Energieinformationsministerium einen wöchentlichen Report zu den Erdgasvorräten heraus.
Freitag, den 28. April
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.