Investing.com - Der Ölpreis ist am Freitag in der zweiten Handelssitzung in Folge gesunken und hat die Woche auf seinem niedrigsten Niveau in etwa sieben Tagen beendet, als die Stimmung sich auf Anzeichen hin eintrübte, dass das Ölangebot aus der Opec gestiegen ist, obwohl das Kartell eine Drosselung der Produktion vereinbart hat.
Der Septemberkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate sank am Freitag bis zu Handelsschluss um 1,15 USD oder rund 2,5% auf 45,77 USD das Fass ab, nachdem er zuvor mit 45,54 USD seinen niedrigsten Kurs seit dem 13. Juli eingestellt hatte.
Außerdem hat sich an der Warenterminbörse ICE in London Öl der Sorte Brent zur Lieferung im September um 1,24 USD oder 2,5% auf zu Handelsschluss 48,06 USD verbilligt, nachdem es zuvor mit einem Sitzungstief von 47,81 USD auf seinen niedrigsten Kurs in einer Woche gefallen war.
Der Preisrutsch am Freitag hat die Gewinne vom Wochenbeginn wieder zunichte gemacht. WTI war über die Woche fast 1,7% billiger, nachdem es sich zuvor auf dem Weg befunden hatte, einen etwa 1,5 prozentigen Gewinn einzufahren, während es beim Brent um 85 US-Cent oder etwa 1,8% abwärts ging.
Der Ölpreis war am Freitag gesunken, nachdem PetroLogistics, eine Firma die die Bewegungen von Öltankern verfolgt, mitgeteilt hatte, dass die Ölförderung in der Opec im Juli um 145.000 Fass am Tag gegenüber dem Vormonat steigen werde.
Die Zunahme der Ölförderung würde diese über die Marke von 33 Millionen Fass am Tag bringen, da Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Nigeria ihre Produktion gesteigert haben.
Die Nachrichten kommen vor einem mit Spannung erwarteten Treffen in Russland, wo einige Ölmininster aus der Opec und von außerhalb am Montag die Einhaltung des Deals mit dem Kartell zur Verminderung der Produktion diskutieren werden.
Marktexperten sagen, dass die Minister wahrscheinlich ein Festhalten an der gegenwärtigen Politik, den Ausstoss auf seinem gegenwärtigen Niveau zu stabilisieren, empfehlen werden. Allerdings könnte es Anstrengungen geben, Nigeria und Libyen in das Abkommen einzubeziehen, da sich in jüngster Zeit die Förderung in beiden Ländern erholt hat.
Im Mai hatten die Opec und einige Förderländer außerhalb des Kartells ihre Vereinbarung, die Ölförderung um 1,8 Mio. Fass am Tag zu senken, bis in den März 2018 verlängert. Bisher hat das Abkommen kaum auf die globalen Lagerbestände durchgeschlagen, dank einer gestiegenen Produktion in Ländern wie Libyen und Nigeria, die nicht an den Förderquoten teilnehmen.
Unterdessen kamen am Freitag die wöchentlichen Daten vom Energiedienstleister Baker Hughes, der meldete, dass die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA zum Ende der letzten Woche um eine auf 764 gefallen ist, was als Fühindikator für eine Abflachung des Wachstums der US-Ölförderung interpretiert werden könnte.
Die Anzahl der Bohrplattformen wird häufig als ein Barometer für die künftige US-Fördermenge angesehen.
Ansonsten sind an der Nymex am Freitag die Benzinfutures zur Lieferung im August 4,2 US-Cent oder etwa 2,7% auf 1,563 USD die Gallone abgesackt, während sie allerdings über die Woche immer noch ein Plus von 0,2% erzielen konnten.
Heizöl zum August beendete den Handel 2,8 US-Cent oder 1,8% billiger zu 1,515 USD die Gallone, womit sein Preis in dieser Woche unverändert geblieben ist.
Erdgasfutures mit Fälligkeit im August sanken um 7,3 US-Cent oder 2,4% auf zu Handelsschluss 2,970 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units), was zu einem Wochenverlust von rund 0,4% führte.
In der kommenden Woche werden die Händler vor allem das Treffen der führenden Ölexporteure am Montag im Auge haben, von dessen Ausgang sie sich weitere Klarheit erhoffen, wie diese versuchen werden die Lagerbestände zu verringern.
Unterdessen wartet der Markt auch auf neue Daten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage in dem größten Verbraucherland der Welt besser einschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 24. Juli
Minister aus Opec-Ländern und aus anderen Ölexporteuren treffen sich im russischen St. Petersburg, um die Einhaltung ihres Abkommens zur Einschränkung der Produktion zu diskutieren.
Dienstag, den 25. Juli
Das American Petroleum Institute, ein Branchenverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 26. Juli
Das US-Energieinformationsministerium veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag, den 27. Juli
Von der US-Regierung gibt es einen Wochenbericht über die Erdgaslagerbestände.
Freitag, den 28. Juli
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.