Investing.com - Der Rohölpreis ist am Montag im Asienhandel gestiegen, da sich die Märkte erleichtert zeigten, dass die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich wie allgemein erwartet ausgegangenen ist. Am 7. Mai werden dann der Zentrist Emmanuel Macron und die Anführerin Rechten Marine Le Pen sich in einer Stichwahl gegenüberstehen. Die Aufmerksamkeit liegt nun auf den Spannungen auf der koreanischen Halbinsel, die zu Gesprächen zwischen US-Präsident Donald Trump und den Führern Chinas und Japans geführt haben.
In Frankreich haben die wichtigsten Verlierer der Wahl Macron ihre Unterstützung angeboten, der nach Erwartungen der Märkte die besseren Chancen hat.
Der Junikontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate stieg um 0,48% auf 49,86 USD das Fass, während Brent zur Lieferung im Juni an der ICE Futuresbörse in London sich um 0,55% auf 52,73 USD das Fass verteuert hat.
Ansonsten gab es am Montag voneinander unabhängige Telefongespräche zwischen Donald Trump und dem japanischen Premier Shinzo Abe und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zu den Problemen mit Nordkorea.
Abe sagte Reportern nach dem Anruf, dass er Trumps Vorgehen, alle Optionen offen zu halten, unterstütze, wenn es um Nordkorea geht.
Xi sagte dem US-Präsidenten staatlichen Medien vom Montag zufolge, er hoffe, dass alle Seiten im Hinblick auf Nordkorea Zurückhaltung übten, und dass sein Land jegliche Maßnahmen, die nicht von Beschlüssen des UN-Sicherheitsrats gedeckt seien, ablehne.
Die Ölfutures waren am Freitag in der fünften Sitzung in Folge gesunken und erreichten ihr niedrigstes Preisniveau in rund drei Wochen, da Anzeichen für ein weiteres Steigen der US-Ölförderung die Kurse weiter unter Druck gesetzt hat.
Unterdessen haben die US-Ölunternehmen am Freitag erschienenen Daten vom Energiedienstleister Baker Hughes nach, in der 14. Woche in Folge ihre Explorationstätigkeit ausgeweitet, womit sich die seit 10 Monaten anhaltende Erholung des Sektors weiter fortsetzt.
Die Gesamtzahl der Bohrplattformen ist damit auf 688 gestiegen und liegt nun auf ihrem höchsten Niveau seit September 2015, was zu neuen Sorgen geführt hat, dass die derzeitige Erholung der US-Schieferölproduktion die Anstrengungen der anderen großen Ölförderländer zunichte machen könnte, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wieder herzustellen.
Im November des vergangenen Jahres waren die Opec und andere Ölexporteure einschließlich Russlands übereingekommen, die Förderung in der ersten Jahreshälfte in 2017 um 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken. Bislang hat das Abkommen sich allerdings kaum auf die Lagerbestände ausgewirkt.
Das Ölkartell will am 25. Mai endgültig entscheiden, ob der Deal über Juni hinaus verlängert werden wird.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Wochendaten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Die Ölhändler werden unterdessen weiterhin die Erklärungen aus den führenden Ölexporteuren verfolgen, um weitere Anhaltspunkte zu bekommen, ob die Länder sich an ihre Vereinbarung zur Kürzung der Produktion in diesem Jahr halten werden.