Investing.com - Der Ölpreis ist am Dienstag im europäischen Handel gesunken, nachdem er gestern auf sein höchstes Niveau in rund einem Monat gestiegen war da zusehends damit gerechnet wird, dass die Mitgliedsstaaten der Opec sich bei ihrem Treffen in dieser Woche auf eine Verlängerung der bestehenden Förderquoten einigen werden.
Der Julikontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate ist bis 08:45 MEZ um 44 US-Cent oder rund 0,9% auf 50,69 USD das Fass gesunken. Gestern war die US-Benchmarksorte noch in der vierten Sitzung in Folge gestiegen, nachdem sie mit einem Tageshoch von 51,43 USD ihren höchsten Stand seit dem 19. April erreicht hatte.
Ansonsten verbilligte sich Brent zur Lieferung im Juli an der ICE Warenterminbörse in London 45 US-Cent auf 53,42 USD das Fass, nachdem der Kurs gestern mit 54,37 USD seinen höchsten Stand seit dem 19. April erklommen hatte.
Die Ölminister der Organisation Erdölexportierender Länder und anderer führender Ölexporteure werden am Donnerstag in Wien zusammentreffen, um zu entscheiden, ob sie die gegenwärtig gültigen Produktionsquoten über die bisherige Auslauffrist vom 30. Juni hinaus verlängern werden.
Im November des vergangenen Jahres waren die Opec und andere Ölexporteure einschließlich Russlands übereingekommen, ihre Förderung im Zeitraum von 1. Januar bis 30. Juni um 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken.
Die Mehrzahl der Analysten am Markt geht davon aus, dass das Ölkartell seine Produktionskürzungen für weitere neun Monate bis März 2018 verlängern wird, anstatt der bisher geplanten sechs Monate.
Es gibt zudem Gerüchte, dass die Opec tiefere Einschnitte in Erwägung zieht, aber es bleibt unklar, ob es dafür genügend Unterstützung gibt.
Bisher hat das Abkommen kaum auf die globalen Lagerbestände durchgeschlagen, dank einer gestiegenen Produktion in Ländern wie Libyen, die nicht an den Förderquoten teilnehmen und dem unaufhörlichen Anstieg der Schieferölförderung in den USA.
Die Anzahl der Bohrplattformen in den USA stieg in der 18. Woche in Folge auf ihren höchsten Stand seit April 2015, womit sich eine Erhöhung der heimischen Förderung abzeichnet.
Die Investoren warten nun auf die wöchentlichen Daten von den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten.
Der Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben. Amtliche Daten vom Energieinformationsministerium gibt es dann morgen, wobei mit einer Abnahme der Ölvorräte um rund 2,2 Millionen Fass gerechnet wird.
Ansonsten sind an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im Juni 0,5 US-Cent oder 0,3% auf 1,653 USD die Gallone gefallen, während sich Heizöl für Juni um 0,8 US-Cent auf 1,593 USD die Gallone verbilligt hat.
Die Erdgasfutures mit Fälligkeit im Juli rutschten um 1,6 US-Cent auf 3,408 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units) ab.