Investing.com - Der Ölpreis hat am Dienstag im nordamerikanischen Handel seine Gewinne vom Vormittag wieder aufgegeben und ist auf ein neues Vierwochentief gefallen, als die Investoren auf die wöchentlichen Daten zu den Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion in den USA warten.
Der Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben. Amtliche Daten vom Energieinformationsministerium gibt es dann morgen, wobei mit einem Rückgang der Ölvorräte um 1,3 Millionen Fass gerechnet wird.
Der Junikontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate ist bis 15:05 MEZ um 10 US-Cent oder etwa 0,2% auf 49,13 USD das Fass gefallen. Zuvor war er kurzzeitig mit 48,95 USD auf seinen niedrigsten Stand seit dem 29. März gerutscht.
Der Benchmark für den US-Ölmarkt hatte am Montag in der sechsten Sitzung in Folge den Handelstag mit einem Verlust beendet, da es Anzeichen auf einen weiteren Anstieg der US-Ölförderung gibt.
Ansonsten verbilligte sich Brent zur Lieferung im Juni an der ICE Futures Exchange in London um 5 US-Cent auf 52,08 USD das Fass, nachdem sein Preis in der vorangegangenen Handelssitzung mit 51,42 USD auf seinen niedrigsten Stand sei dem 29. März gerutscht war.
Rohöl stand in den vergangenen Wochen unter schwerem Verkaufsdruck, da befürchtet wird, dass die anhaltende Erholung der US-Schieferölproduktion die Anstrengungen der anderen führenden Ölförderländer zunichte machen könnte, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wieder herzustellen.
Unterdessen haben die US-Ölunternehmen am Freitag erschienenen Daten vom Energiedienstleister Baker Hughes nach, in der 14. Woche in Folge ihre Explorationstätigkeit ausgeweitet, womit sich die seit 10 Monaten anhaltende Erholung des Sektors weiter fortsetzt. Die Gesamtzahl der Ölbohrplattformen beträgt damit nunmehr 688 und liegt auf ihrem höchsten Niveau seit September 2015.
Unterdessen wird US-Präsident Donald Trump in dieser Woche mehrere Präsidentenverfügungen zu Energie- und Umfeldfragen unterzeichnen, was Aussagen eines Sprechers des Weißen Hauses nach, es leichter machen wird, in den USA Energievorkommen zu entwickeln und an der Küste nach Öl und Gas zu bohren.
Die Zunahme der Ölproduktion in den USA hat die versprochenen Produktionskürzungen führender Ölexporteure in den Hintergrund treten lassen. Im November des vergangenen Jahres waren die Opec und andere Ölexporteure einschließlich Russlands übereingekommen, die Förderung in der ersten Jahreshälfte in 2017 um 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken. Bislang hat das Abkommen sich allerdings kaum auf die Lagerbestände ausgewirkt.
Das Ölkartell will am 25. Mai endgültig entscheiden, ob der Deal über Juni hinaus verlängert werden wird.
Russland sagte am Montag, die Ölförderung könnte auf ihr höchstes Niveau in 30 Jahren steigen, sollten sich die Ölexporteure nicht auf eine Verlängerung ihres Deals zur Einschränkung der Produktion über den 30. Juni hinaus einigen.
Ansonsten sind an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im Juni 1,3 US-Cent oder rund 0,8% auf 1,613 USD die Gallone gefallen, während sich Heizöl für Juni um 0,5 US-Cent auf 1,542 USD die Gallone verbilligt hat.
Die Erdgasfutures mit Fälligkeit im Juni lagen kaum verändert auf 3,159 USD pro MBTU (Millionen British Thermal Units).