Investing.com - Der Preis von Brent lag am Dienstag höher, als die Sorgen der Investoren über das globale Ölangebot und die künftigen Lieferungen aus Venezuela und dem Iran blieben.
Die Ölpreise waren am Montag gestiegen, nachdem US-Außenminister Mike Pompeo in einem Interview gesagt hatte, die Vereinigten Staaten würden auf tiefgreifende Änderungen im Iran dringen, nachdem sich die Amerikaner vom Nuklearabkommen mit dem Land zurückgezogen hatten, wobei er auch die Möglichkeit noch schärferer Sanktionen offen ließ. Ein neues Nuklearabkommen würde vom Iran ein Stopp der Urananreicherung und ein Ende der Unterstützung für militante Gruppen in der Region erfordern, sagte das Weiße Haus am Montag.
Der Ausstieg aus dem Abkommen mit dem Iran lässt die Investoren nervös, da das Land rund 4% des globalen Ölangebots liefert.
Futures auf Öl der Sorte Brent, dem Benchmark für den Ölpreis außerhalb der USA, schnellten bis 16:10 MEZ um 1,14% auf 80,12 USD das Fass, ihrem höchsten Niveau seit November 2014.
Unterdessen stiegen die Futures auf US-Rohöl um lediglich 0,10% auf 72,42 USD das Fass.
Die Ölpreise sind im vergangenen Jahr um über 70% in die Höhe gegangen, zum einen wegen der gestiegenen Nachfrage und zum anderen da die Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) das Angebot beschnitten hat. Der Iran ist ein Mitglied des Kartells.
Sorgen, dass die Vereinigten Staaten auch neue Sanktionen gegen Venezuela verhängen könnten, haben die Ölpreise zusätzlich gestützt, als dessen Ölförderung angesichts einer politischen und wirtschaftlichen Krise weiter fällt und mittlerweile auf ihrem niedrigsten Stand in Jahrzehnten angelangt ist.
Im weiteren Energiehandel sind die US-Benzinfutures um 0,35% auf 2,2717 USD die Gallone gestiegen, während sich US-Heizöl um 0,81% auf 2,2923 USD die Gallone verteuert hat. Futures auf US-Erdgas machten einen Satz um 2,10% auf 2,869 USD pro MBTU (million British thermal units) verbilligte.
Die Investoren warten nun auf die wöchentlichen Öldaten aus den USA. Der Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben. Amtliche Daten von der US-Energieinformationsagentur kommen dann am Mittwoch, für die mit einem Rückgang der Ölvorräte um 2,8 Millionen Fass gerechnet wird.