Investing.com - Die Rohölkurse haben die Woche am Montag im roten Bereich begonnen, als die Marktteilnehmer weiter die stetig wachsende US-Ölförderung gegen die Anstrengungen der führenden Ölexporteure zum Abbau des Überangebots abwägen.
In New York verloren Futures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate (WTI) bis 10:10 MEZ 29 US-Cent oder 0,4% und lagen auf 68,12 USD das Fass.
Ansonsten verbilligten sich Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der Vereinigten Staaten gehandeltes Rohöl, um 25 US-Cent oder 0,3% auf 72,83 USD das Fass.
Beide Leitsorten hatten letzte Woche ihren zweiten Wochengewinn in Folge eingefahren, als WTI sich um etwa 1,5% verteuerte, während der Kurs von Brent um rund 2% anstieg, da politische Probleme im Nahen Osten und Sorgen über Lieferunterbrechungen aus kritischen Ölexporteuren den Preis stützten.
Aber ein Anstieg der Ölexploration in den Vereinigten Staaten war einer der wenigen Faktoren, der den Ölpreis in einem in anderer Hinsicht positivem Umfeld zurückhielt.
US-Ölfirmen haben in der Woche zum 20. April fünf weitere Bohrplattformen in Betrieb genommen, was deren Gesamtzahl auf 820 bringt, berichtete General Electric (NYSE:GE)s Baker Hughes Energiedienstleistungstochter in ihrem genau verfolgten Bericht am Freitag.
Es handelt sich um die höchste Anzahl seit März 2015, die den Sorgen über die wachsende Produktion in den USA Nachdruck verlieh.
In der Tat, die heimische US-Ölförderung stieg - beflügelt vom Schieferöl - letzte Woche auf ein Allzeithoch von 10,54 Mio Fass am Tag, sagte die US-Energieinformationsagentur (EIA). Nur Russland fördert mit fast 11 Mio Fass am Tag noch mehr.
Analysten und Händler haben jüngst gewarnt, dass die boomende US-Schieferölproduktion möglicherweise die Anstrengungen der Opec zur Beendigung des Überangebots zunichte machen könnte.
Die Opec und 10 Ölexporteure außerhalb des Kartells zu denen Russland gehört, haben seit Anfang des vergangenen Jahres ihre Förderung um 1,8 Millionen Fass am Tag zurückgehalten, um die globalen Ölvorräte auf ihren Fünfjahresdurchschnitt zu senken. Die Vereinbarung soll noch bis Ende 2018 laufen.
Das Kartell wird im Juni einen Gipfel abhalten, um zu entscheiden, ob das Abkommen zu Produktionseinschränkungen an das Marktumfeld angepasst werden soll.
In der angelaufenen Woche warten die Ölhändler nun auf neue Daten zu den kommerziellen US-Rohölvorräten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden und ihnen helfen, die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können und zu sehen, wie schnell die Förderung weiter zunimmt.
Kommentare aus den globalen Ölproduzenten, ob sie planen ihre gegenwärtigen Produktionsquoten ins nächste Jahr hinein zu verlängern, werden ebenfalls das Geschehen prägen.
Im weiteren Energiehandel haben sich an der Nymex die Benzinfutures um 0,2% auf 2,089 USD die Gallone verteuert, während Heizöl um 0,3% auf 2,117 USD die Gallone nachgab.
US-Erdgasfutures lagen stabil auf 2,765 USD pro MBTU (million British thermal units).