Investing.com - Die Ölkurse haben die Woche am Freitag am sechsten Handelstag in Folge tiefer beendet und damit die schlimmste Woche seit fast zwei Jahren hinter sich gebracht, als die Investoren wegen der anschwellenden Förderung in den USA nervös bleiben.
Die schweren Verlust an den Aktienbörsen in aller Welt und ein stärkerer Dollar haben zu den Verlusten beigetragen.
Futures auf Öl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März sanken um 1,95USD oder rund 3,2% und lagen zu Handelsschluss auf 59,20 USD das Fass. Am Tag zuvor war der Kurs mit 58,07 USD auf sein niedrigstes Niveau seit dem 22. Dezember gefallen.
Unterdessen sanken die April-Futures auf Brent, dem Benchmark für den Ölpreis außerhalb der Vereinigten Staaten, um 2,02 USD oder ungefähr 3,1% auf zu Handelsschluss 62,79 USD das Fass, nachdem sie zuvor in der Sitzung mit 61,77 USD unter ihren tiefsten Stand in neun Wochen unterschritten hatten.
Über die Woche verbilligte sich WTI um rund 9,6%, sein größter Rückgang seit Januar 2016, während Brent etwa 8,5% aufgab.
Die Anzahl der Bohrplattformen machte letzte Woche einen Satz um 26 auf 791, zeigten Daten von General Electrics (NYSE:GE) Energiedienstleistungstochter Baker Hughes in deren genau verfolgten Report vom Freitag.
Es handelt sich um die dritte Woche mit einem Anstieg und den größten Zuwachs seit mehr als einem Jahr, der nahelegt, dass die US-amerikanische Ölproduktion weiter zunehmen wird.
Das kam im Fahrwasser von Daten vom Mittwoch, denen nach die US-Ölförderung vor allem wegen der Schieferölindustrie, auf ein Allzeithoch von 10,25 Mio Fass am Tag gestiegen ist. Der Wert liegt über dem Niveau des größten Exportstaates Saudi-Arabien und in Sichtweite des russischen Förderniveaus.
Das erhöhte die Sorgen am Markt, dass die steigende Förderung in den USA den Anstrengungen der Opec zur Beseitigung der Überschüssen am Markt zuwiderlaufen könnte.
Das Ölkartell hatte sich mit einigen von Russland angeführten Ölexporteuren außerhalb der Opec im Dezember geeinigt, ihre Förderbeschränkungen für weitere neun Monate bis Ende 2018 zu verlängern.
Der Deal zur Verminderung der Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag war im letzten Winter von der Opec, Russland und neun weiteren Ölstaaten ins Leben gerufen worden. Das Abkommen sollte im März 2018 auslaufen, ist aber schon einmal verlängert worden.
Im weiteren Energiehandel sind an der Nymex die Benzinfutures für März am Freitag um 6,4 US-Cent oder 3,6% auf 1,700 USD die Gallone abgesackt, womit über die Woche ein Verlust von etwa 9,2% herauskam.
Heizöl für März gab 6,6 US-Cent oder 3,4% auf 1,855 USD die Gallone nach und beendete die Woche rund 9,7% billiger.
Unterdessen brachen US-Erdgasfutures um 11,3 US-Cent oder 4,2% ein und gingen zu 2,854 USD pro MBTU (million British thermal units) aus dem Handel, ihrem tiefsten Schlusskurs seit Ende Februar 2017, womit sie über die Woche einen Verlust von 9,2% erlitten.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen wöchentliche Zahlen zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können.
Die Ölhändler werden unterdessen auch die Monatsberichte der Organisation Erdölexportierender Länder und der Internationalen Energieagentur im Auge behalten, um das globale Angebot und die Nachfrage abschätzen zu können.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag
Die Organisation Erdölexportierender Länder gibt ihren Monatsbericht zu den globalen Ölmärkten heraus.
Dienstag
Die Internationale Energieagentur veröffentlicht ihren Monatsbericht zum globalen Ölmarkt.
Später gibt das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten heraus.
Mittwoch
Die US-Energieinformationsagentur veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Donnerstag
In den USA gibt die Regierung außerdem einen wöchentlichen Report zu den Erdgasvorräten heraus.
Freitag
Baker Hughes veröffentlicht seine wöchentlichen Daten zu den sich in den USA in Betrieb befindlichen Bohrplattformen.