Investing.com - Die Rohölkurse haben am Dienstag ihren Anstieg fortgesetzt, als die Investoren nun auf neue Daten zu den kommerziellen US-Rohölvorräten schauen, um die Nachfrage im größten Verbraucherland der Welt einschätzen zu können und zu sehen, wie schnell die Förderung weiter zunimmt.
Der Branchenverband American Petroleum Institute wird heute um 22:30 MEZ seinen wöchentlichen Report herausgeben. Amtliche Daten von der US-Energieinformationsagentur kommen dann morgen, wobei mit einem Rückgang der Ölvorräte um 2,6 Millionen Fass gerechnet wird.
In New York stiegen Futures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate (WTI) bis 10:05 MEZ um 53 US-Cent oder rund 0,8% auf 69,14 USD das Fass und liegen damit nicht weit von ihrem Hoch vom letzten Donnerstag von 69,56 USD entfernt, das der höchste Ölpreis seit dem 28. November gewesen war.
Unterdessen haben sich Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der USA gehandeltes Rohöl, um 39 US-Cent oder etwa 0,5% auf 75,11 USD das Fass verteuert. Die globale Leitsorte für den Ölmarkt war zuvor in der Sitzung auf bis zu 75,27 USD gestiegen, ein Niveau, wie es seit dem 27. November 2014 nicht gesehen würde.
Der Ölpreis beendete den Montag nach volatilem Handel mit Gewinn und schüttelte seine anfänglichen Verluste ab, als politische Krisen im Nahen Osten und Sorgen über mögliche Lieferstörungen aus kritischen Ölländern die Kurse stützten.
Fortlaufende Anstrengungen der großen Ölproduzenten zum Abbau eine Überversorgung haben die Stimmung zusätzlich verbessert.
Die Opec und 10 Ölexporteure außerhalb des Kartells zu denen Russland gehört, haben seit Anfang des vergangenen Jahres ihre Förderung um 1,8 Millionen Fass am Tag zurückgehalten, um die globalen Ölvorräte auf ihren Fünfjahresdurchschnitt zu senken. Die Vereinbarung soll noch bis Ende 2018 laufen.
Das Kartell wird im Juni einen Gipfel abhalten, um zu entscheiden, ob das Abkommen zu Produktionseinschränkungen an das Marktumfeld angepasst werden soll.
Aber ein Anstieg der Ölexploration in den Vereinigten Staaten war einer der wenigen Faktoren, der den Ölpreis in einem in anderer Hinsicht positivem Umfeld zurückhielt.
US-Ölfirmen haben in der Woche zum 20. April fünf weitere Bohrplattformen in Betrieb genommen, was deren Gesamtzahl auf 820 bringt, berichtete General Electric (NYSE:GE)s Baker Hughes Energiedienstleistungstochter in ihrem genau verfolgten Bericht am Freitag.
Es handelt sich um die höchste Anzahl seit März 2015, die den Sorgen über die wachsende Produktion in den USA Nachdruck verlieh.
In der Tat, die heimische US-Ölförderung stieg - beflügelt vom Schieferöl - letzte Woche auf ein Allzeithoch von 10,54 Mio Fass am Tag, sagte die US-Energieinformationsagentur (EIA). Nur Russland fördert mit fast 11 Mio Fass am Tag noch mehr.
Im weiteren Energiehandel sind an der Nymex die Benzinfutures um 0,1% auf 2,133 USD die Gallone zugelegt, während Heizöl sich um 0,3% auf 2,147 USD die Gallone verteuerte.
US-Erdgasfutures rutschten um 0,3 US-Cent ab und wurden zu 2,768 USD pro MBTU (million British thermal units) gehandelt.