Investing.com - An den Ölmärkten dürfte in der anlaufenden Woche der mit Spannung erwartete Gipfel der Organisation Erdölexportierender Länder Opec im Mittelpunkt stehen, wo entschieden wird, ob die großen Ölexporteure ihre Produktion erhöhen werden.
Die Ölminister aus den Opec-Mitgliedsstaaten, Russlands und anderer großer Produzenten werden am Donnerstag und Freitag in Wien zusammentreffen, um ihr gegenwärtiges Abkommen zur Drosselung der Förderung zu diskutieren.
Die meisten Marktanalysten erwarten, dass das Ölkartell eine Änderung des laufenden Produktionsdeals erwägt, der in den letzten 18 Monaten 1,8 Mio Fass Öl am Tag aus dem Markt genommen hat.
Russland hat sich dafür stark gemacht eine Million Fass am Tag eher schnell in den Markt zurückzugeben. Experten nach würde Saudi-Arabien allerdings eine geringere Anhebung bevorzugen, um zu verhindern, dass der Preis zu schnell fällt.
Allerdings stimmen nicht alle Opec-Mitglieder überein. Der Iran, Venezuela und der Irak haben alle gesagt, sie wollten das gegenwärtige Produktionsabkommen beibehalten.
Die Ölpreise wurden am Freitag nach unten gehämmert und haben die Woche tiefer beendet, als die Händler sich auf ein höheres globales Angebot einstellen.
Brent für August sackte um 2,50 USD oder 3,3% ab und beendete den Handel an der Warenterminbörse ICE Futures Europe zu 73,44 USD das Fass, womit der internationale Benchmark auf seinen tiefsten Stand seit dem 2. Mai gefallen ist.
Über die Woche erlitten die Futures einen Verlust von etwa 4%.
Der Julikontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate, dem Benchmark für den US-Markt, verlor 1,83 USD oder 2,7% und beendete den Handel an der New York Mercantile Exchange zu 65,06 USD das Fass.
Das war der niedrigste Schlusskurs seit dem 6. Juni. Über die Woche fiel ein Verlust von etwa einem Prozent an, was diesen zum vierten wöchentlichen Rückgang in Folge macht.
Die Ölhändler werden in der nächsten Woche weiterhin auch den steten Anstieg der Fördermenge in den USA berücksichtigen, da mit der Zunahme der Ölexploration in den Vereinigten Staaten auch die Sorgen über die wachsende Förderung in den Staaten wachsen.
US-Ölfirmen haben in der letzten Woche eine weitere Bohrplattform in Betrieb genommen, was deren Gesamtzahl auf 863 bringt und damit den höchsten Stand seit März 2015, berichtete General Electrics (NYSE:GE) Energiedienstleistungstochter Baker Hughes am Freitag in ihrem am Energiemarkt genau verfolgten Bericht.
Der bescheidene Anstieg ist der vierte in Folge, was wahrscheinlich eine weitere Zunahme der US-Fördermenge nahelegt.
Die heimische US-Förderung stieg letzte Woche, angetrieben vom Schieferöl, auf ein Allzeithoch von 10,9 Mio Fass am Tag. Nur Russland fördert derzeit mit rund 11 Mio Fass am Tag noch mehr.
Neue wöchentliche Zahlen zu den kommerziellen US-Lagerbeständen an Rohöl vom Dienstag und Mittwoch dürften die Aufmerksamkeit des Marktes für sich beanspruchen, da sie helfen die Stärke der Nachfrage im größten Verbraucherland für Öl einzuschätzen und zu sehen, wie schnell die Fördermenge zunimmt.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste der wichtigsten Ereignisse zusammengestellt, die die Ölmärkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 19. Juni
Das American Petroleum Institute, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 20. Juni
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, den 22. Juni
Führende Ölexporteure treffen sich in Wien, um ihr derzeitiges Förderabkommen zu diskutieren.
Baker Hughes gibt seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA heraus.