Ja, die Aktie von Royal Dutch Shell (NYSE:RDSa) (WKN: A0ER6S) bringt es gegenwärtig wieder auf eine durchaus attraktive Dividendenrendite von rund 6,44 %. Bei einem aktuellen Kursniveau (05.08.2019, maßgeblich für alle Kurse) von 26,03 Euro sowie quartalsweisen Ausschüttungen von 0,47 US-Dollar kommen wir rechnerisch wieder auf einen derart hohen Wert. Wobei Wechselkursschwankungen hier natürlich noch ein kleines bisschen an den Nachkommastellen deixeln könnten.
Ein hoher Wert, der die Aktie für Dividendenjäger durchaus interessant machen könnte, da der britisch-niederländische Öl- und Erdgasriese bekanntlich zu den zuverlässigeren Ausschüttern zählt. Lass uns daher gemeinsam einen Blick auf ein paar Highlights dieser spannenden und zukünftig möglicherweise sogar elektrisierenden Dividendenperle werfen.
Etwas mehr Kontext rund um die Dividende Vielen von euch dürfte die Dividendenhistorie von Royal Dutch Shell inzwischen hinlänglich bekannt sein. Der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti zahlt seit 1945 stets zumindest eine konstante Dividende aus. Das hat vielen Dividendenjägern der frühen Stunde bereits ein quasi lebenslanges Dividendeneinkommen beschert und könnte ein hervorragender Indikator dafür sein, wo hier die künftige Ausschüttungspolitik hingehen wird, keine Frage.
Gegenwärtig scheinen sich viele Investoren dennoch zu sorgen. Der Handelskonflikt hat Auswirkungen auf die Ölpreise, die inzwischen ebenfalls deutlich unter Druck geraten sind. Jedoch bei einem aktuellen Niveau von noch immer rund 60 US-Dollar je Barrel Brent eigentlich ausreichend sein sollten, damit die Dividendenperle genügend Gewinne einfahren kann, um die Dividende vom Gewinn zu decken. Eigentlich, wie gesagt. Denn die aktuellen Quartalszahlen haben hier leider etwas anderes offenbart.
Royal Dutch Shell hat nämlich in der aktuellen Berichtssaison seine Investoren mit dem Zahlenwerk doch eher enttäuscht. Unterm Strich blieb hier trotz eigentlich recht stabiler Ölnotierungen von im Schnitt wohl deutlich über 60 US-Dollar je Barrel Brent lediglich ein Ergebnis in einer Spanne zwischen 0,37 und 0,43 US-Dollar hängen. Ein Wert, der gegenwärtig nicht ausreichend ist, um die aktuelle Dividende zu decken.
Nichtsdestoweniger sollten sich alle Einkommensinvestoren hierüber kurz- bis mittelfristig nicht sonderlich sorgen. Denn letztlich waren negative Einmaleffekte wie die Umstellung des Berichtswesens sowie höhere Rückstellungen für dieses schlechte Abschneiden verantwortlich. Effekte, die hoffentlich im kommenden, dritten Quartal wegfallen, wo dann die Dividende wieder vom Gewinn gedeckt sein könnte.
Was ist jetzt mit der elektrisierenden Zukunft? Langfristig scheint Royal Dutch Shell sowieso bereits wichtige Schalter umlegen zu wollen. So plant der Öl- und Erdgasriese nämlich nicht weniger als eine strategische Neuausrichtung, um letztlich nicht eben bloß der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti zu werden, sondern der britisch-niederländische Öl-, Elektrizitäts- und Erdgasmulti.
Wie Royal Dutch Shell für viele Investoren doch eher überraschend in diesem Jahr verkündet hat, sollen mittel- bis langfristig die Weichen derart umgestellt werden, dass Elektrizität eine immer größere Bedeutung im Alltag des Konzerns spielt.
Bis zum Jahre 2030 sollen alle drei Konzernbereiche in etwa über die gleiche Größe verfügen, was ein sehr starker Indikator dafür sein könnte, dass der Förderer eigentlich fossiler Rohstoffe sich auf die verändernden Begebenheiten in der Antriebstechnologie einstellen möchte. Grundsätzlich ein smarter Schritt, der langfristig für die Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts sowie natürlich auch die üppige Dividende wichtig werden könnte.
Eine nun wieder interessantere Dividendenperle In meinen Augen bleibt die Aktie von Royal Dutch Shell auch weiterhin langfristig interessant. Stabile Dividenden, inzwischen wieder mit einer Dividendenrendite von über 6 %, dürften hier auch weiterhin schlummern. Zudem richtet sich der Öl- und Erdgasmulti derzeit strategisch neu aus, um auch zukünftig up to date zu bleiben.
Momentan bereitet vielen Investoren das doch etwas durchwachsene Zahlenwerk für das zweite Quartal ein wenig Bauchschmerzen. Allerdings könnte das erneut eine hervorragende Gelegenheit sein, sich mit diesem Dividendenurgestein ein wenig intensiver auseinanderzusetzen.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2019