Aktien hatten in den ersten sechs Monaten des Jahres durchweg einen guten Lauf, aber natürlich konnten nicht alle auch Gewinner sein. Einige blieben außen vor und dazu gehören auch Dutzende von Aktien, die in der ersten Jahreshälfte 2019 sogar um mehr als 50 % eingebrochen sind.
Weight Watchers (NASDAQ:WW) (WKN: 765375), GameStop (NYSE:GME) (WKN: A0HGDX) und Stamps.com (NASDAQ:STMP) (WKN: A0BM1V) gehören zu jenen glücklosen Aktien, die in den letzten sechs Monaten die Hälfte ihres Werts eingebüßt haben – oder sogar mehr. Wie ist es in den einzelnen Fällen so weit gekommen?
Weight Watchers: Rückgang um 56 % Vor zwei Jahren war Weight Watchers eine der heißesten Aktien am Markt. Der Diätanbieter startete Ende 2016 mit der Rallye, nachdem Oprah Winfrey eine kleine Beteiligung an der Aktie erworben hatte und deren offizielle Spokesperson wurde. Andere Investoren folgten. Von Anfang 2017 bis zur Jahresmitte 2018 stieg die Aktie um 783 % an, hat aber seitdem einen Rückschlag erlitten.
Winfrey hat für sechs Quartale in Folge mit einem zweistelligen prozentualen Umsatzwachstum gesorgt, aber diese Dynamik ist ins Stocken geraten. Das Geschäft geht jetzt in die falsche Richtung, und das bedeutete zuletzt einen zweistelligen prozentualen Umsatzrückgang. Weight Watchers hat immer noch 4,6 Millionen Abonnenten, genau wie ein Jahr zuvor, aber die Dynamik dieser Mitglieder geht in die falsche Richtung. Mehr als zwei Drittel der Weight-Watchers-Kunden sind inzwischen digitale Abonnenten, was eine Herausforderung ist, denn die zahlen weniger als die Hälfte dessen, was die Mitglieder im Laden zahlen. Außerdem geben sie weniger für die Gerichte aus. Weight Watchers versucht mittlerweile, sich als große Wellness-Marke zu positionieren, aber das wird keine leichte Umstellung sein.
GameStop: Rückgang um 55 % GameStop dürfte dem Ende entgegengehen. Gaming via DVDs und Module gehört der Vergangenheit an; die richtigen Gamer sind im digitalen Geschäft zu finden und die Gelegenheitsspieler im billigen App-Markt. GameStop verkauft immer noch die Hardware, die notwendig ist, um überhaupt spielen zu können. Aber in der Software steckte die Marge und das rückläufige Geschäft mit Second-Hand-Games schadet der Kette.
Dividendenanleger haben angesichts der satten Rendite der Aktie vor einigen Jahren Wachstumsinvestoren abgelöst. Anfang des Jahres lag die Rendite noch immer bei knapp 20 %. Doch auch die Dividendenanleger ließen die Aktie links liegen, als GameStop im vorigen Monat beschloss, die Auszahlungen zu stoppen. Angesichts der aktuellen Rentabilität der Kette heißt es zwar noch nicht „Game over“, aber GameStop dürfte in absehbarer Zeit schlicht irrelevant werden.
Stamps.com: Rückgang um 71 % Das kommt dabei rum, wenn man alles auf einen Partner setzt: Der Anbieter von Onlineportfolio- und -versandlösungen wurde von der Ankündigung, dass seine exklusive Partnerschaft mit der US-Post zu Ende gehen würde, hart in Mitleidenschaft gezogen. Stamps.com versuchte, das Ende des Deals als Chance zu begreifen, Partnerschaften mit anderen Anbietern einzugehen, aber für die Investoren war hier erst einmal Schluss.
Die Aktie hat in den letzten Quartalen die Hälfte ihres Wertes verloren und die Guidance des ehemaligen Markt-Darlings zeichnet kurzfristig kein schönes Bild. Nach acht Jahren zweistelligen Umsatzwachstums rechnet Stamps.com mit einem Rückgang der Einnahmen, wobei die bereinigten Erträge fast so stark zurückgehen wie der diesjährige Kurseinbruch von 71 %. So sieht also echter Kahlschlag aus.
The Motley Fool besitzt Aktien von GameStop. Rick Munarriz besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 1.7.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.
Motley Fool Deutschland 2019