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3 Aktien, um auf Batterie und Brennstoffzelle gleichzeitig zu setzen

Veröffentlicht am 14.10.2019, 08:36
Aktualisiert 14.10.2019, 09:05
© Reuters.

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Batterie im Elektroauto und Brennstoffzelle für Busse und Lkw — oder gerade umgekehrt? Es herrscht aktuell offenbar auch bei den Brancheninsidern noch einiges an Verwirrung über den besten Weg in die emissionsfreie Zukunft. Als Anleger könnte es daher eine gute Idee sein, auf beides zusammen zu setzen. Hier sind drei Anlageideen dazu: Die Aktien von SGL Carbon (DE:SGCG) (WKN: 723530), ElringKlinger (WKN: 785602) und BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11).

Die Macht des Materials Die Aktionäre von SGL Carbon sind schwer gebeutelt. Das Unternehmen hat eine umfassende Restrukturierung hinter sich gebracht und es trotz aller Anstrengungen bisher nicht richtig zurück in die Erfolgsspur geschafft. Derzeit steht es noch ohne permanenten Chef da und der Aktienkurs hat seit den Zwischenhochs von 2008 und 2011 fast 90 % verloren (Stand 11.10.). Das sieht wirklich nicht gut aus.

Dabei beherrscht der Kohlenstoffkonzern eines der vielseitigsten Materialien, das im Leichtbau, der Medizintechnik, zum Feuerschutz und in vielen weiteren Anwendungen zum Einsatz kommt. Spezialgraphit und Verbundwerkstoffe werden fast überall gebraucht, wo Hightech draufsteht. Auch Energie gehört selbstverständlich dazu. Zu den Lösungen gehören unter anderem Graphit-Bipolarplatten für Redox-Flow-Batterien, Gasdiffusionschichten zum Einsatz in PEM-Brennstoffzellen und synthetisches Carbon für Graphit-Anodenmaterial von Lithiumbatteriezellen.

In allen drei Bereichen erscheint das Unternehmen sehr stark positioniert, insbesondere in Europa, wo es in vielen Forschungsprojekten involviert ist und enge Industriepartnerschaften geknüpft hat. So wie es aussieht, wird SGL Carbon auf Jahre hinaus mit der Elektromobilität wachsen können, egal welche Technologie letztlich die Nase vorn hat.

Von 48ern und Stapeln Bei ElringKlinger sieht der Chart ähnlich desaströs aus, aber die Lage ist noch ein bisschen schwieriger. Weil die Barmittelzuflüsse (Cashflows) nicht ausreichen, um den laufenden Betrieb und die notwendigen Investitionen zu decken, hat sich das Unternehmen ziemlich in Bedrängnis gebracht. Trotz mittlerweile 80 % Kursverlust seit den 2015er-Hochs werden noch immer mehr als 3 % der ausstehenden Aktien leerverkauft.

Zur aktuell anhaltend schwachen Automobilkonjunktur und der schwachen Profitabilität kommt ja noch hinzu, dass ElringKlinger einen guten Teil seines Geschäfts mit Zylinderkopfdichtungen und anderen Bauteilen für den Verbrenner-Antriebsstrang macht. Andererseits sind die ganzen barmittelverschlingenden Investitionen durchaus in Zukunftsweisendes geflossen. Die Leichtbaukompetenz könnte für Elektrofahrzeuge neuen Schwung bekommen, und wenn es um Brennstoffzellenstacks geht, dann spielt das Unternehmen ganz vorne mit.

Aktuell wird die Serienfertigung hochgefahren, sodass schon bald mit signifikanten Umsatzbeiträgen aus diesem Bereich zu rechnen ist. Hinzu kommt ein Joint-Venture für 48-Volt-Batteriesysteme. Der chinesische Partner CALB liefert die Zellen und die Schwaben nutzen ihr Engineering- und Fertigungs-Know-how zur Herstellung der einbaufähigen Systeme. Noch sieht das nicht nach dem ganz großen Geschäft aus, aber das könnte sich jederzeit ändern.

Jedenfalls kann ElringKlinger zusammen mit der Beteiligung Hofer Powertrain vieles aus einer Hand bieten, wenn es um Elektrifizierung geht. Am besten wäre es für das Unternehmen sicherlich, wenn hinter der 48-Volt-Batterie noch ein Range-Extender sitzen würde, der Wasserstoff lautlos in Strom wandelt.

Mit der richtigen Chemie Um die Cashflows und die Bilanz muss man sich bei der BASF keine Sorgen machen. Dafür hapert es etwas bei der Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die trotz einbehaltener Gewinne auf der Stelle tritt, was ein sicheres Indiz für eine sinkende Eigenkapitalrendite ist. Deshalb geht es auch mit der Aktie seit 2011 nicht mehr voran. Ein Thema, dass bald wieder Schwung in den Kurs bringen soll, sind Batteriematerialien.

In diesem Fall geht es jedoch nicht um Anodenmaterial wie bei SGL Carbon, sondern um aktives Kathodenmaterial. Durch hohe Forschungsinvestitionen, weitreichende Industriepartnerschaften und gezielte Übernahmen haben sich die Ludwigshafener in eine führende Position gehievt. Zuzüglich zur Zellchemie, also z.B. Nickel-Kobalt-Aluminiumoxid (NCA) und Nickel-Kobalt-Manganoxid (NCM), bietet BASF ähnlich wie ElringKlinger auch noch robuste Leichtbau-Lösungen für Batteriepacks.

Bei der Entwicklung zukünftiger, noch leistungsfähigerer Zellgenerationen will der Konzern auch ein Wörtchen mitreden, genauso, wie wenn es um den Aufbau von Gigafactories in Europa geht. Das ist aber noch nicht alles: Wenn es um die Herstellung von grünem Methanol geht — ein Kraftstoff, der in speziellen Brennstoffzellen (englisch kurz: DMFC) direkt verstromt werden kann — ist BASF ebenfalls vorne dabei.

Was Brennstoffzellen selbst angeht, wurden zuletzt diverse Beschichtungsmaterialien, Katalysatoren und Spezialkunststoffe für Brennstoffzellenkomponenten vorgestellt. BASF fährt hier ganz bewusst zweigleisig, und das ist sicherlich beruhigend für vorsichtige Anleger.

Auf der sicheren Seite Wie auch immer die Automobilindustrie sich entwickelt: Diese drei Unternehmen haben alle Chancen, davon zu profitieren. Ob die Aktien von SGL Carbon und ElringKlinger schon in Kürze nach oben drehen oder doch noch eine Etage tiefer den Boden suchen, ist schwer zu sagen, aber insbesondere beim Spezialgraphit-Konzern bin ich mittlerweile recht zuversichtlich. Wer Risiken aus dem Weg gehen will, schaut sich jedoch eher die stabile BASF an, deren Batteriematerialien sich voraussichtlich schon bald zum Milliardengeschäft entwickeln werden.

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von SGL Carbon. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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