Investing.com - Trotz eines Quartalsverlusts, der die Erwartungen der Analysten weit übertraf, hat die Aktie von SolarEdge (NASDAQ:SEDG) an der Wall Street einen massiven Kurssprung hingelegt. In der Spitze legten die Papiere um fast 30 Prozent zu. Der Grund: Anleger setzen auf eine bevorstehende Trendwende beim kriselnden Solarunternehmen.
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Rückkehr zu positivem Cashflow sorgt für Hoffnung
Ein entscheidender Faktor für den plötzlichen Optimismus ist die Rückkehr von SolarEdge zu positivem Cashflow. Im vierten Quartal 2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen freien Mittelzufluss von 25,5 Millionen US-Dollar - ein deutlicher Kontrast zum Vorquartal, in dem noch ein Minus von 136,7 Millionen US-Dollar stand.
Analysten wie Sergey Vastchenok von Oppenheimer werten das als wichtiges Signal: „Dass SolarEdge wieder Geld generiert und die eigenen Prognosen erfüllt, beruhigt die Investoren. Natürlich bleibt noch viel zu tun, aber erste Fortschritte sind sichtbar. Es geht jetzt nicht mehr um Wachstum, sondern um Effizienz und darum, den Cashflow sowie die Profitabilität zurückzubringen.“
Analystenmeinungen gehen auseinander
Während einige Analysten die jüngsten Zahlen als Wendepunkt sehen, bleiben andere skeptischer. So bleibt Jordan Levy von Truist Securities bei seiner Hold-Bewertung mit einem Kursziel von 14 US-Dollar. Zwar lobt er den positiven Cashflow und die über den Erwartungen liegende Bruttomarge-Prognose für das erste Quartal, warnt aber davor, die Zahlen überzubewerten:
„SolarEdge hat im vierten Quartal 2024 die Umsatzprognosen um etwa fünf Prozent übertroffen, was vor allem auf höhere Wechselrichter-Auslieferungen zurückzuführen ist. Allerdings fielen die Bruttomargen und das Ergebnis je Aktie deutlich schwächer aus als erwartet – vermutlich auch aufgrund weiterer Abschreibungen. Zwar liegt die Prognose für die Bruttomarge im ersten Quartal mit acht Prozent über unseren und den Markterwartungen, doch insgesamt sehen wir die Ergebnisse eher als Schadensbegrenzung nach mehreren schwierigen Quartalen.“
Levy betont zudem die anhaltende Schwäche in Europa, einem der wichtigsten Märkte für SolarEdge.
Neues Management soll den Turnaround bringen
Seit Dezember hat SolarEdge mit Shuki Nir einen neuen CEO, der zuvor als Chief Marketing Officer im Unternehmen tätig war. Seine Ernennung ist Teil eines größeren Führungsumbaus, nachdem SolarEdge in den vergangenen zwei Jahren mit Verlusten und einer Inventarkrise zu kämpfen hatte.
Nir folgte auf Ronen Faier, der übergangsweise als CEO eingesprungen war, nachdem sich Zvi Lando im August zurückgezogen hatte. Lando bleibt dem Unternehmen als Vorstandsmitglied erhalten, Faier hingegen hat SolarEdge mittlerweile verlassen.
Kostensenkungen greifen – aber reicht das?
Um wieder profitabel zu werden, hat SolarEdge in den vergangenen Monaten kräftig den Rotstift angesetzt. So wurde unter anderem die Energiespeicher-Sparte in Südkorea geschlossen. Im vierten Quartal sank der operative Aufwand um 10 Millionen US-Dollar auf 106 Millionen US-Dollar.
Trotzdem bleibt die Umsatzentwicklung rückläufig: SolarEdge setzte im letzten Quartal 196 Millionen US-Dollar um - ein leichter Tick über den Analystenerwartungen, aber 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Kerngeschäft mit Solartechnologie brachte 189 Millionen US-Dollar ein, ein Minus von 15 Prozent.
Der Verlust je Aktie fiel mit 3,52 US-Dollar jedoch deutlich höher aus als die von Analysten erwarteten 1,50 US-Dollar.
Prognose für 2025: Anleger hoffen auf den nächsten Schritt
Für das erste Quartal 2025 stellt das Unternehmen Umsätze zwischen 195 und 215 Millionen US-Dollar in Aussicht. Die operative Marge soll sich zwischen sechs und zehn Prozent bewegen, während die Betriebsausgaben weiter auf 98 bis 103 Millionen US-Dollar sinken sollen.
CEO Nir zeigt sich zuversichtlich: „Unsere Neuausrichtung hat gerade erst begonnen. Die Rückkehr zu positivem Cashflow im vierten Quartal ist ein erster, wichtiger Schritt. Wir erwarten, dass wir sowohl im ersten Quartal 2025 als auch für das Gesamtjahr positive Zahlen schreiben werden.“
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