Investing.com -- Neben der Aussicht auf höhere US-Leitzinsen wegen der hohen Inflation gesellt sich mit dem Ukraine-Russland-Krieg ein weiteres Risiko für die Aktienmärkte hinzu.
Umso wichtiger wird das Thema Portfolio-Absicherung für Anleger. Dies lässt sich nicht nur an den Google-Suchanfragen dazu ablesen, sondern auch am VIX, dem Volatilitätsbarometer an der Wall Street, das ansteigt, wenn der Absicherungsbedarf besonders groß ist, und fällt, wenn die Märkte der Zukunft relativ gelassen entgegensehen.
War der VIX im Januar aufgrund steigender Anleiherenditen wegen der himmelhohen Inflation mit knapp 39 Punkten auf den höchsten Stand seit November 2020 gestiegen, fiel er bis Anfang Februar wieder auf rund 20 Punkte zurück. Im Zuge der sich verschärfenden Spannungen zwischen der Ukraine und Russland nahm der Vola-Index seinen Anstieg wieder auf und testete Ende Februar die diesjährigen Höchststände.
Die US-amerikanischen Anleihemärkte preisen mehr und mehr eine mögliche Stagflation ein, bei der die Inflation steigt und das Wirtschaftswachstum sinkt. Und die Fed - die in letzter Zeit in ihren Plänen, die Zinsen zu erhöhen und ihre Bilanz zu verkleinern, immer aggressiver geworden ist - muss angesichts der eskalierenden globalen Spannungen den Spagat zwischen Inflation und Wachstum austarieren.
All diese Unsicherheitsfaktoren sorgten für einen relativ verhaltenen Jahresauftakt an den US-Börsen (DE:SXR4). Seit Jahresbeginn ist der Nasdaq 100 um mehr als 12 Prozent abgesackt. Der S&P 500 und der Dow Jones verloren 7,97 bzw. 6,73 Prozent.
"Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine erhöhen die geopolitischen Risiken und die Gefahren einer sich verschärfenden Inflation eindeutig. Dies rechtfertigt auf kurze Sicht eine vorsichtigere Haltung gegenüber Aktien, dennoch bleiben wir übergewichtet", schrieb das US-Analysehaus Bernstein Ende Februar in einer Notiz.
Was die aktuelle Ukraine-Russland-Krise betrifft, so "erholten sich die Aktienmärkte nach der Annexion der Krim im Jahr 2014 schnell wieder, was auch bei anderen russischen Konflikten in der Vergangenheit der Fall war. Sollte dieser Konflikt lokal beschränkt bleiben, dann setzt sich die Erholung der Märkte wahrscheinlich fort".
Eine wohldurchdachte Aktienstrategie ist daher entscheidend, um das aktuelle Marktumfeld erfolgreich zu navigieren.
Bernstein hat sich daher in Europa umgesehen und die dreihundert größten Aktien des MSCI Europe auf attraktive Kandidaten für die Aufnahme in ein gut strukturiertes Portfolio hin untersucht.
Zu den von der Bank als übergewichtet eingestuften Titeln gehören das französische Luxusgüterunternehmen Kering (PA:PRTP), Nestle (SIX:NESN), Roche (SIX:RO) und das in Brüssel ansässige Biopharmaunternehmen UCB (BR:UCB).
Der niederländische Informationsdienstleister und Softwareanbieter Wolters Kluwer (AS:WLSNc), der schwedische Industriegüterhersteller Assa Abloy (ST:ASSAb), der chilenische Bergbaukonzern Antofagasta (LON:ANTO) sowie der deutsche Softwaregigant SAP (DE:SAPG) schafften es ebenfalls auf die Empfehlungsliste des Analysehauses.
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