Investing.com - Nach der historischen Kursrally vom Mittwoch haben die US-Aktienmärkte einen Teil ihrer Gewinne am Donnerstag wieder abgegeben. Aussagen von US-Finanzminister Scott Bessent reichten nicht aus, um Anleger zu beruhigen. Der S&P 500 verlor zeitweise fast die Hälfte der Vortagesgewinne - dabei hatte der Index tags zuvor noch mehr als neun Prozent zugelegt und damit die drittbeste Tagesperformance seit dem Zweiten Weltkrieg hingelegt.
„Zwei Schritte vor, einer zurück - das ist doch kein schlechter Schnitt“, versuchte Bessent die Märkte in einem Kabinettstreffen zu besänftigen. Langfristig werde mehr Klarheit entstehen, sobald die laufenden Handelsgespräche mit anderen Nationen vorankämen.
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Doch an der Börse überwogen am Donnerstag wieder die Zweifel. Zwar hatte US-Präsident Donald Trump tags zuvor angekündigt, einen Großteil der geplanten Sonderzölle für 90 Tage für die meisten Länder auszusetzen - doch die erhöhten Zölle auf chinesische Produkte blieben bestehen. Das sorgt weiterhin für Unsicherheit.
Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) verwiesen darauf, dass die effektive Zollbelastung trotz der Pause auf einem historischen Hoch bleibe. „Verzögerungen helfen, aber sie schaffen keine Sicherheit", erklärte US-Chefökonom Michael Gapen.
Auch von den Anleihe- und Währungsmärkten kam wenig Entlastung. Analyst Adam Crisafulli von Vital Knowledge sprach von einer „deutlichen Schwäche beim US-Dollar“, die in Verbindung mit ausbleibender Nachfrage nach Staatsanleihen bei vielen Investoren für Nervosität sorge.
„Dass kein Geld zurück in US-Vermögenswerte fließt, macht die Anleger nervös“, so Crisafulli.
Am Mittwoch hatte die Aussicht auf eine vorübergehende Entspannung im Handelskonflikt eine massive Kursrally ausgelöst: Der Dow Jones legte mehr als zehn Prozent zu - der größte prozentuale Tagesgewinn seit März 2020. Auch der Nasdaq sprang kräftig nach oben. Doch heute, einen Tag später, war klar: Die Euphorie war wohl nur von kurzer Dauer.
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