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FOKUS 2-Rekord-Kursplus beim S&P-500 dank Euro-Schutzschirm

Veröffentlicht am 10.05.2010, 18:30
Aktualisiert 10.05.2010, 18:36

*Experten von 750-Mrd-Euro-Rettungsschirm beeindruckt

*Bank-Aktien in New York bis zu 6,9 Prozent im Plus

*Goldman-Aktie von möglichen weitere Klagen belastet

(Kursstände, Einordnung Kurszuwachs, McDonald's-Aktien)

New York, 10. Mai (Reuters) - Nach dem 750-Milliarden-Euro-Schutzschirm für den europäischen Währungsraum hat die Wall Street mit einem Rekord-Kursplus eröffnet. Der breit gefasste Index S&P-500<.SPX> legte zum Wochenauftakt mit mehr als vier Prozent so stark zu wie nie zuvor in seiner Geschichte. Erst zwei Handelstage zuvor, am Donnerstag, hatte der Dow-Jones-Index mit einem zeitweisen Verlust von rund neun Prozent oder rund 1000 Punkten noch den tiefsten Sturz in seiner Historie hinnehmen müssen.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte notierte am Montag 4,1 Prozent fester mit 10.800 Punkten. Der S&P-500 lag 4,3 Prozent im Plus mit 1158 Zählern, der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> mit 4,6 Prozent bei 2369 Stellen.

Experten waren von dem Rettungsschirm beeindruckt: Die europäische Schuldenkrise hätte dieselben Folgen haben können wie die Pleiten der US-Großbanken Lehman oder Bear Stearns, sagte Finanzberater Alan Lancz aus Ohoi. "Der Nothilfeplan zeigt, wie ernsthaft die Europäer dies vermeiden wollen." Das Volumen des Pakets ist größer als erwartet. Zudem sagte die Europäische Zentralbank zu, wenn nötig Staatsanleihen von Euro-Zonen-Ländern aufzukaufen.

Der in der Nacht zum Montag auf den Weg gebrachte Schirm für Schuldennotfälle von insgesamt 750 Milliarden Euro sorgte auch in Europa sowie Asien für kräftige Zuwächse. Der Euro stieg um mehr als zwei Euro-Cent auf 1,30 Dollar, bevor er bis zum frühen Abend wieder auf 1,2852 Dollar abbröckelte. In Frankfurt schloss der Dax<.GDAXI> 5,3 Prozent im Plus.

Auch Aktien von Firmen mit potenziell schlechten Nachrichten legten in den USA zu. So stiegen die Papiere von Goldman Sachs um 1,2 Prozent. Die unter Betrugsverdacht stehende Großbank schließt allerdings weitere Klagen von Investoren und Ermittlungsverfahren nicht aus. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft Goldman Sachs vor, Anlegern bewusst wichtige Informationen über ein komplexes Investmentprodukt vorenthalten zu haben.

Die Kursaufschläge bei anderen US-Großbanken waren in Folge der Euro-Nothilfe jedoch deutlicher. Papiere der Bank of America kletterten um 6,9 Prozent, Citigroup um 5,8 Prozent sowie JPMorgan und Morgan Stanley um 4,0 Prozent.

Boeing-Aktien gewannen 6,7 Prozent. Der Flugzeugbauer sieht sich weiter im Plan, den ersten Dreamliner 787 noch im laufenden Jahr auszuliefern. Boeing musste den Termin fünfmal verschieben - zuletzt warfen notwendige Verstärkungen am Rumpf und Falten auf der Außenhaut das Projekt zurück. Das Konkurrenzflugzeug von Airbus EADS, der A380, ist hingegen schon seit Längerem im Liniendienst.

Vier Prozent aufwärts ging es mit Papieren von McDonald's . Die Schnellrestaurant-Kette hatte über einen gestiegenen Umsatz im April berichtet.

Am Freitag hatten die US-Börsen ihre Talfahrt noch fortgesetzt. Der Dow-Jones hatte 1,33 Prozent, der S&P-500 1,5 Prozent und die Nasdaq 2,3 Prozent verloren. Auf Wochensicht gab der Dow-Jones damit um 5,7 Prozent und der S&P um 6,4 Prozent nach - die größten Verluste seit März 2009. Die Nasdaq verlor auf Wochensicht acht Prozent, der stärkste Rutsch seit November 2008.

(Reporter: Leah Schnurr, geschrieben von Ralf Bode, redigiert von Angelika Stricker)

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