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FOKUS 3-G20-Versprechen und neue Bilanz-Regeln treiben US-Börsen

Veröffentlicht am 02.04.2009, 22:27
Aktualisiert 02.04.2009, 22:32
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(neu: Schlusskurse, Kreditmärkte, Umsatz, Analyst)

New York, 02. Apr (Reuters) - Die Billionen-Hilfen der G20-Staaten im Kampf gegen die Rezession und neue Bilanzierungs-Freiräume für US-Banken haben den Börsen in New York am Donnerstag kräftige Gewinne beschert. Die Einigung beim Welt-Finanzgipfel in London auf einen gemeinsamen Kurs in der Wirtschaftskrise bestärkte Anleger in ihrer Hoffnung auf eine baldige Erholung der weltweiten Konjunktur. Finanzwerte profitierten vor allem von einer Änderung von Bewertungsregeln, die den Instituten mehr Flexibilität bei Papieren in illiquiden Märkten einräumt. Bei vielen Investoren beförderte dies die Zuversicht, das Finanzsystem könnte sich kurzfristig stabilisieren.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte schloss den dritten Tag in Folge im Plus. Er legte 2,8 Prozent auf 7978 Stellen zu. Im Verlauf pendelte er zwischen 8075 und 7763 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500<.SPX> gewann 2,9 Prozent auf 834 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> rückte um 3,3 Prozent auf 1602 Punkte vor. Der Dax<.GDAXI> in Frankfurt verbuchte den größten Tagesgewinn seit Anfang Dezember 2008 und beendete den Handel 6,1 Prozent im Plus auf einem Sechs-Wochen-Hoch von 4381 Zählern.

Die G20-Staaten wollen mit einer Mischung aus zusätzlichen Geldspritzen im Umfang von 1000 Milliarden Dollar und einem schärferen Regelwerk für die Finanzmärkte in den Kampf gegen die schlimmste Rezession seit den 30er Jahren ziehen. Viele Marktteilnehmer fühlten sich dadurch in ihrem Konjunkturoptimismus bestärkt. Weitere Zuversicht gab ihnen das unerwartet große Auftragsplus der US-Industrie im Februar. Zu den größten Nutznießern dieser Daten gehörte der weltgrößte Baumaschinenhersteller Caterpillar, dessen Titel um 8,8 Prozent zulegten.

Für die Rally war aber auch die Ankündigung der für die Rechnungslegungsstandards zuständigen Organisation FASB verantwortlich, den US-Finanzinstituten mehr Freiraum bei der Bilanzierung zu geben. Damit müssen US-Banken nun voraussichtlich deutlich weniger Abschreibungen vornehmen, was ihre in den vergangenen Monaten unter Druck gekommene Kapitaldecke stark entlasten dürfte. "Psychologisch gibt dies einen Riesen-Schub", sagte Bucky Hellwig von Morgan Asset Management. Die Papiere vieler Institute zogen daraufhin an. Bank of America-Titel sprangen 2,7 Prozent in die Höhe. die Anteilsscheine von Citigroup um 2,2 Prozent.

Trotz eines Absatzeinbruchs im März kletterten die Aktien der Opel-Mutter GM um 8,3 Prozent. Einige Autochefs sahen in den Zahlen der gesamten Branche erste Anzeichen für eine Aufhellung. Die Papiere des Rivalen Ford verteuerten sich um 6,2 Prozent.

Die Papiere des Ölriesen Chevron kletterten um 2,9 Prozent. Händler machten dafür den Anstieg des Ölpreises verantwortlich. US-Öl WTI verteuerte sich unter anderem wegen des schwachen Dollar um mehr als sieben Prozent auf 52,10 Dollar je Fass.

IBM-Titel gewannen 3,3 Prozent. Kreisen zufolge könnte in der kommenden Woche die Übernahme von Sun Microsystems durch IBM bekanntgegeben werden.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,87 Milliarden Aktien den Besitzer. 2717 Werte legten zu, 390 gaben nach und 49 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,75 Milliarden Aktien 2147 im Plus, 576 im Minus und 107 unverändert.

An den US-Kreditmärkten fielen die zehnjährigen Staatsanleihen um 29/32 auf 99-30/32. Sie rentierten mit 2,757 Prozent. Die 30-jährigen Bonds sanken 43/32 auf 98-18/32 und hatten eine Rendite von 3,579 Prozent.

(Reporter: Edward Krudy; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Stefanie Huber)

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