Investing.com - Der Hype um Bitcoin ist zurück. Die älteste Kryptowährung auf der ganzen Welt schoss am Dienstag bis auf 13.929 Dollar und markierte damit den höchsten Stand seit Januar 2018. Im Anschluss ging sie in eine starke Korrektur über, die den Preis auf 10.500 Dollar zurückbrachte. Nichtsdestotrotz ist Bitcoin nun seit Mitte Dezember um 270 Prozent gestiegen. Also alles gut, könnte man meinen.
Doch weit gefehlt, skeptische Stimmen zum jüngsten Preisanstieg bei Bitcoin finden sich langsam wieder, wie zuletzt auf dem Finanzportal MarketWatch.
Hier schreibt der Journalist Mark Hulbert, dass dem Bitcoin schon bald ein Crash ins Haus steht. Die Wahrscheinlichkeit dafür taxiert er auf mehr als 80 Prozent.
Er beruft sich dabei auf die Studie "Bubbles for Fama", die Anfang des Jahres im Journal of Financial Economics erschien. Sie wurde von Robin Greenwood, einem Professor für Bank- und Finanzwesen an der Harvard Business School und Vorsitzender seines Projekts Behavioral Finance und Finanzstabilität, Andrei Shleifer, einem Wirtschaftsprofessor an der Harvard Universität und Yan You, einem Doktoranden an der der weltberühmten Uni, durchgeführt.
Zwar beschäftige sich diese Studie nicht mit dem Bitcoin, so Hulbert, was der Fantasie der Krypto-Enthusiasten, dass die Cyberdevise irgendwann die staatlichen Währungen und Gold als Wertaufbewahrungsmittel ersetzt, zuwiderlaufen könnte. Trotzdem könne man die Resultate aus dieser Analyse auf den aktuellen Preisanstieg bei Bitcoin anwenden.
Die Forschungsgruppe aus Harvard fand heraus, dass die Chancen auf einen Crash deutlich steigen, sobald der Preisanstieg bestimmte Schwellenwerte überschreitet. So belaufe sich die Wahrscheinlichkeit auf einen Preissturz auf 50 Prozent, wenn sich das Kursplus eines Wertpapiers über einen Zeitraum von zwei Jahren auf 100 Prozent oder mehr belaufe. Wenn sich das Wertpapier um mindestens 150 Prozent verteuerte, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Crash auf 80 Prozent.
Der Preisanstieg von Bitcoin passe genau in dieses Muster, so Hulbert. Schließlich ist er in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 440 Prozent gestiegen und seit Jahresanfang um über 270 Prozent. Im Vergleich dazu: der S&P 500 legte im gleichen Zeitraum um nur 20 Prozent zu.
"Freilich könnte man argumentieren, dass die Harvard-Studie nicht auf Bitcoin zutrifft, da sich die Forscher eher auf den Aktienmarkt als auf Kryptowährungen konzentrierten. Aber so sicher wäre ich mir da nicht. Die Forscher kamen zu ihrem Ergebnis, nachdem sie fast ein Jahrhundert lang Daten sowohl an den US-amerikanischen als auch an den ausländischen Aktienmärkten untersucht hatten. Ihre Schlussfolgerungen waren weitgehend ähnlich, unabhängig von der Zeitspanne oder dem Land", sagte Hulbert.
Warum die Studie aber dennoch auf Bitcoin zutreffen könnte, liegt in der menschlichen Psychologie. Schließlich kommt Hochmut vor dem Fall, wie auch bei der Geschichte von Ikarus und seinem Vater Dädalus aus der griechischen Mythologie. Damals flog Ikarus aus Übermut zur Sonne, verbrannte sich dabei aber die Flügel und stürzte ins Meer ab.
Sie kennen doch bestimmt das Sprichwort: Wer hoch steigt, fällt tief! Bleiben Sie also rational bei ihren Entscheidungen!
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