AKTIE IM FOKUS: Metro mit Kurssprung - Früherer Dax-Wert vor Börsenabschied

Veröffentlicht am 06.02.2025, 13:32
Aktualisiert 06.02.2025, 13:45
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der Metro-Aktie könnte ein früherer Dax-Wert bald von der Börsenbildfläche verschwinden. Großaktionär Kretinsky will den Handelskonzern von der Börse nehmen. Er bietet im Rahmen eines Delisting-Erwerbsangebots 5,33 Euro für die schon vor längerer Zeit in den Nebenwerteindex SDax abgestiegenen Stammaktien. Am Vortag hatten die Papiere noch 36 Prozent unter diesem Preis bei 3,91 Euro geschlossen.

Am Donnerstag lag der Metro-Kurs mit bis zu 5,42 Euro sogar leicht oberhalb der Offerte, die am Vorabend nach Börsenschluss bekannt gegeben worden war. Zuletzt betrug das Kursplus dann 37 Prozent auf 5,35 Euro. Der Aufpreis von wenigen Cent gegenüber der Offerte könnte als Indiz gewertet werden, dass einige Anleger durchaus auf noch etwas mehr Geld hoffen. Nach Ansicht des Vorstands und des Aufsichtsrats spiegelt die Offerte das langfristige Wachstumspotenzial von Metro (ETR:CECG) nicht vollständig wider.

Bislang hält Kretinsky 49,99 Prozent der Metro-Anteile. Der Metro-Vorstand unterstütze das Delisting aber, hieß es. Er will das Angebot prüfen und anschließend eine Stellungnahme abgeben. Die beiden anderen Großaktionäre, Meridian und Beisheim, wollen ihre Anteile den Angaben zufolge aber nicht abtreten. Sie halten zusammen insgesamt 24,99 Prozent des Grundkapitals und der mit den Metro-Aktien verbundenen Stimmrechte.

"Mit dem angekündigten Delisting der Metro-Aktie geht ein weiteres Stück Geschichte von der Frankfurter Börse", zeigte sich der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets etwas wehmütig. Er verwies darauf, dass der Konzern neben dem klassischen Großhandel vor Jahren noch über die Marken Real, Kaufhof, Media Markt und Saturn verfügte, bevor mit dem Konzern auch der Kurs immer weiter schrumpfte. Über seine Vorgängergesellschaft Kaufhof gilt Metro als Gründungsmitglied des Dax, aus dem die Aktie 2012 absteigen musste.

In seiner jetzigen Form war Metro 2017 entstanden nach der Trennung von Ceconomy (OTC:MTTRY), unter deren Dach Media Markt und Saturn nun vereinigt sind. Damals wurden an der Börse zunächst noch kurzzeitig Kurse über 20 Euro bezahlt, doch dann ging es immer weiter bergab bis auf das erst wenige Tage alte Tief, das bei 3,75 Euro liegt. Auch eine kurzzeitig gute Phase in den Jahren 2020 und 2021 während der Corona-Pandemie erwies sich als nicht nachhaltig. Allein von Ende 2023 bis zum gestrigen Tag haben die Aktien etwa 40 Prozent an Wert verloren.

Am Mittwochabend hatte Metro auch Zahlen für das erste Geschäftsquartal vorgelegt, die unter diesen Umständen weniger Bedeutung hatten. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach von einer guten Umsatzentwicklung, aber einem schwächeren Ergebniswachstum.

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