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AKTIE IM FOKUS/Analyst: Gerichtsentscheid positiv für Zantac-Pharmaaktien

Veröffentlicht am 26.08.2022, 12:30
Aktualisiert 26.08.2022, 12:45
© Reuters.

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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Bei den Aktionären von GlaxoSmithKline (LON:GSK ), Haleon und Sanofi (EPA:SASY) hat sich am Freitag Hoffnung breit gemacht, dass die US-Rechtsstreitigkeiten zum umstrittenen Medikament Zantac weniger teuer werden als befürchtet. Andrew Baum, Analyst der US-Bank Citigroup (NYSE:C), sieht einen positiven Kurstreiber durch eine jüngste Gerichtsentscheidung in den USA. Der Experten rechnet damit, dass ein möglicher Vergleich zur Beilegung der Streitigkeiten mit Menschen, die ihre Krebserkrankung auf Zantac zurückführen, deutlich kleiner ausfallen könnte als zunächst befürchtet.

Beflügelt von diesen Aussichten verteuerten sich die GSK-Anteile vor dem Wochenende in der Spitze um drei Prozent, ähnlich stark legten auch die Papiere des erst kürzlich vom britischen Pharmakonzern abgespaltenen Unternehmens Haleon zu. Für die Papiere des französischen Konkurrenten Sanofi ging es zeitweise noch etwas deutlicher nach oben.

Baum verwies in seiner aktuellen Studie auf das vorläufige Urteil eines Bezirksgerichts in Südflorida. Damit könnten bis zu 70 000 Zantac-Kläger gezwungen sein, aus dem Verfahren auszusteigen. Es werde damit eng, rechtzeitig einen Anwalt zu finden, der ihre Ansprüche vor einem staatlichen Gericht noch innerhalb der gesetzlichen Verjährungsfrist vertreten könne, urteilte der Analyst.

Für Unternehmen wie GSK, Sanofi und Pfizer (NYSE:PFE) sowie eventuell auch Haleon, wäre dies vorteilhaft. Denn sollte das Urteil rechtskräftig werden, rechnet Baum eher mit einem Vergleich über zehn Milliarden Dollar. Aktuell in den Aktienkursen eingepreist seien aber bereits 50 Milliarden Dollar.

Der Streit um das Mittel Zantac, das etwa bei Magengeschwüren und Reflux eingenommen wurde, hatte die Kurse der betroffenen Unternehmen zuletzt schwer belastet. In den USA laufen zahlreiche Verfahren. Das Medikament mit dem Wirkstoff Ranitidin wird mit den potenziell krebserregenden Nitrosodimethylaminen (NDMA) in Verbindung gebracht.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA fand heraus, dass bei einer zu langen Lagerung oder bei hohen Temperaturen sich dieser in hoher Konzentration in Zantac ansammelt. Im Frühjahr 2020 verbot die US-Behörde sämtliche rezeptfreien und verschreibungspflichtigen Ranitidin-Produkte wegen inakzeptabler NDMA-Werte, wenig später folgten auch die europäischen Behörden.

Die Analysten von Bernstein wiesen in einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie darauf hin, dass das einfache Vorhandensein von NDMA jedoch nicht ausreicht. Damit die Kläger vor Gericht durchkämen, müsse "die allgemeine und spezifische" Verursachung der Krebserkrankung durch Zantac nachgewiesen werden, schrieben die Pharmaexperten um Analyst Wimal Kapadia.

Die Zahl der beklagten Firmen ist deshalb so hoch, weil das ursprünglich von Glaxo entwickelte und erstmals in den 80er-Jahren auf den Markt gebrachte Medikament später in diversen Dosierungen als rezeptfreie und verschreibungspflichtige Version auf den Markt kam - und die Rechte zwischen vielen Beteiligten wechselten, darunter Pfizer, Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) und die deutsche Boehringer Ingelheim. Zudem wurde das Produkt auch von Generika-Produzenten nachgeahmt.

Sanofi, die als letzter Besitzer die Rechte an nicht verschreibungspflichtigem Zantac hielten, hatten bereits 2019 - also vor dem Entscheid der FDA - einen Rückruf gestartet. Sanofi betonte zudem Mitte August 2022, dass man jederzeit verantwortungsvoll gehandelt habe und es zudem keine wissenschaftlichen Beweise für die Behauptungen der Kläger gebe.

Als jüngsten Eigentümer über eine zudem nur kurze Laufzeit von bis zum Rückruf zwei Jahren sehen die Bernstein-Analysten die Franzosen im Vergleich etwa zu GSK mit Blick auf die Gerichtsverfahren daher im Vorteil.

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