Investing.com - Die US-Futures signalisieren auch am letzten Handelstag der Woche vor den Weihnachtsfeiertagen eine schwache Eröffnung an der Wall Street. Grund dafür ist der drohende US-Regierungsstillstand, auch government shutdown genannt.
Insgesamt ist aber heute mit einer geringen Handelsaktivität zu rechnen, da sich viele Anleger bereits im Weihnachtsurlaub befinden. Da jedoch noch einige wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda stehen, könnte das Volumen am Nachmittag kurzzeitig zunehmen.
Die Dow Futures fielen um 56 Punkte oder 0,24 Prozent auf 22.940,50 Punkte, während die S&P 500 Futures 8 Punkte oder 0,33 Prozent auf 2.478,00 verloren. Unterdessen sanken Nasdaq 100 Futures um 25 Punkte oder 0,40 Prozent auf 6.300,25 Zähler.
"Chinas Konjunktur kühlt sich ab. Gleiches gilt für die Eurozone, während in den USA einige Indikatoren an Schwung verloren. Nichtsdestotrotz hatte die Fed die US-Leitzinsen am Mittwoch erhöht und signalisiert, dass zwei weitere Zinsschritte im kommenden Jahr anstehen", schrieb Chefmarktanalyst Michael Hewson von CMC Markets in London.
Die Spekulationen, wonach die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert, hätten sich in der letzten Zeit vermehrt. Auch sei globale Konjunkturstimmung gedämpft. "Die Furcht der Anleger vor einem US-Regierungsstillstand spielt freilich auch eine wichtige Rolle."
Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete am Donnerstag eine temporäre Finanzierungsmaßnahme, die die Finanzierung der vorgeschlagenen südlichen Grenzmauer beinhaltete. Die Chancen stehen schlecht, dass der Senat seine Zustimmung erteilen würde. Dies führte zu Befürchtungen, dass keine Einigung erzielt werden würde, um einen Regierungsstillstand vor der Frist am Freitag um Mitternacht zu vermeiden.
Das Repräsentantenhaus verabschiedete eine Gesetzesvorlage, um die Regierung bis zum 8. Februar am Laufen zu halten. Der Senat, der im Laufe des Tages zusammenkommt, wird den Vorschlag wahrscheinlich wegen der mehr als 5 Milliarden Dollar an Finanzmitteln für den Grenzzaun nicht durchwinken.
US-Präsident Donald Trump lehnte eine temporäre Finanzierung ab, die keine Finanzierung für die Grenzsicherheit beinhaltet, zu unterschreiben.
Trotz der bevorstehenden Feiertage wird der Freitag mit einer Flut von Wirtschaftsdaten gefüllt sein.
Zunächst wird das Handelsministerium über Bestellungen von langlebigen Gütern für November berichten.
Im Durchschnitt erwarten Ökonomen, dass der Auftragseingang für langlebige Güter im vergangenen Monat um 1,6 Prozent gestiegen ist und der Kernauftragseingang, der Autos ausklammert, um 0,3 Prozent geklettert ist.
Die endgültige Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts für das dritte Quartal wird ebenfalls zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht. Es wird prognostiziert, dass man an der bisherigen Wachstumsschätzung mit einer jährlichen Rate von 3,5 Prozent festhalten wird.
Veröffentlicht werden daruber hinaus die persönlichen Konsumausgaben und Privateinkommen, die um jeweilis 0,3 Prozent zulegen dürften. Der Kern PCE Preisindex, der bevorzugte Inflationsindikator der Fed, wird voraussichtlich auf einen Jahreswert von 1,9 Prozent steigen und damit knapp unter dem Ziel der Fed liegen.
Zur gleichen Zeit veröffentlicht die Uni-Michigan ihren Index zur Konsumentenstimmung per Berichtsmonat Dezember. Volkswirte rechnen mit einem moderaten Anstieg im Vergleich zum Vormonatswert auf 97,6.
Vor den Daten stieg der U.S. Dollar Index, der den Dollar gegenüber sechs Währungen misst, um 0,33 Prozent auf 96,05.
Gefragt waren gestern nachbörslich die Aktien von Nike , nachdem der Sportartikelhersteller solide Gewinnzahlen veröffentlicht hatte. Die Papiere (NYSE:NKE) stiegen am Freitag um mehr als 8 Prozent im vorbörslichen Handel.
Die Aktie von Cintas (NASDAQ:CTAS) begeisterte seine Anleger mit besser als erwarteten Quartalsergebnissen. Die Aktien konnten nachbörslich um 5 Prozent zulegen.
Aus den Depots flogen dagegen die Papiere von CalAmp (NASDAQ:CAMP). Für die Aktie ging es um knapp 9 Prozent abwärts. Grund dafür waren miserable Quartalsergebnisse.
Bei den Rohstoffen fielen Gold-Futures um 0,37 Prozent auf 1.263,15 Dollar pro Feinunze, während Rohöl um 0,96 Prozent auf 45,44 Dollar pro Barrel verlor.
Reuters / Investing.com