Investing.com - Schwache Wachstumsdaten aus China und starke Verluste bei Boeing (NYSE:BA) und Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) haben am Freitag die Stimmung an der Wall Street eingetrübt.
Der S&P 500 verlor am Ende 0,39 Prozent. Damit knüpfte der markt breite Index an seine schwächere Vortagsentwicklung an. Für den Dow Jones ging es sogar um 0,95 oder 255 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite sank um 0,83 Prozent.
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Im Dow Jones sorgten die Schwergewichte von Boeing sowie Johnson & Johnson für schlechte Stimmung. Sie allein kosteten dem Dow 213 Punkte an Wert.
Boeing (NYSE:BA) sank um 6,4 Prozent und damit so stark wie zuletzt im Februar 2016. Verantwortlich dafür waren Meldungen, wonach Nachrichten zweier Boing-Mitarbeiter darauf hindeuten, dass der Flugzeugbauer die Regulierungsbehörden über die Sicherheitssysteme der 737 MAX irregeführt hat.
Auf die Mütze bekommen haben auch die Anteilsscheine von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), die um 5,9 Prozent abstürzten. Das Unternehmen sorgte mit einem Rückruf seines Pflegemittels "Baby Powder" wegen Asbestrisiken für Verunsicherung bei den Aktionären. Jedoch soll es sich dabei nur um einen geringen Teil gehandelt haben.
Unterdessen schloss der S&P 500 die einundzwanzigste Sitzung in Folge unter der Marke von 3.000 Punkten und das, obwohl die US-Berichtssaison bisher gar nicht so schlecht gelaufen ist, wie im Vorfeld befürchtet worden war. Bis Freitag hatten mehr als 14 Prozent der S&P 500 Unternehmen ihre Quartalszahlen vorgelegt. Von diesen übertrafen 81 Prozent die Erwartungen der Analysten. Allerdings äußerten sich einige Geschäftsführer besorgt über den Handelskrieg und die sich verlangsamende globale Wirtschaft.
In der nächsten Woche werden 120 S&P 500 Unternehmen ihre Zahlen vorlegen, darunter auch Caterpillar (NYSE:CAT) (NYSE:CAT), Boeing (NYSE:BA), Amazon (NASDAQ:AMZN) (NASDAQ:AMZN), McDonald’s (NYSE:MCD) (NYSE:MCD) und Chipotle Mexican Grill (NYSE:CMG) (NYSE:CMG).
Den Nasdaq belastete vor allem die Performance der Chip-Werte, die aufgrund der Wachstumssorgen aus China unter Druck standen. Chinas Wirtschaft wuchs im Jahresvergleich nur um 6 Prozent. Das ist die geringste Rate seit knapp 30 Jahren. Die Verlangsamung sei insbesondere auf den Handelskrieg zwischen Washington und China zurückzuführen, sagten Experten.
Die Aktien von Netflix (NASDAQ:NFLX) sanken um mehr als 6 Prozent. Facebook (NASDAQ:FB) gab um 2,2 Prozent nach, während Amazon um 1,6 Prozent und Alphabet (NASDAQ:GOOG) um 0,4 Prozent fiel.
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Für etwas Verunsicherung an der Wall Street sorgten die Aussagen von (noch) EZB-Chef Mario Draghi, der sagte, es gebe "milde Anzeichen für Überwertungen" an den Märkten.
Da am Samstag das Brexit-Votum stattfindet, hielten sich Anleger zudem mit größeren Engagements zurück und nahmen Gewinne vom Tisch. Am Markt herrscht Ungewissheit darüber, ob der Deal durchs Unterhaus kommt. Die Financial Times berichtete jedoch kürzlich, dass Boris Johnson die Abstimmung mit zwei Stimmen gewinnen könnte.
Alle drei Indizes - Dow, S&P und Nasdaq - schlossen trotz des Rückgangs am Freitag mit einem leichten Wochenplus.
Die Preise für Öl und Gold verbilligten sich am letzten Handelstag der Woche.
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