Aktien Europa: Europas Börsen weiten Freitagsverluste aus - Inflationssorgen

Veröffentlicht am 13.01.2025, 11:58
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PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten ist es am Montag weiter abwärts gegangen. Eine Mixtur aus Zoll-, Inflations- und Zinssorgen belastete die Stimmung. Nach den starken Daten zum Arbeitsmarkt in den USA am Freitag und einer zugleich wegen Inflationssorgen getrübten Verbraucherstimmung herrscht zunehmend Unsicherheit über die künftige Zinspolitik der Notenbank Fed. Der Spielraum für weitere, von Anlegern erhoffte Zinssenkungen scheine geringer zu werden, zumal die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump avisierten Zölle die Inflation weiter antreiben dürften, sagte ein Marktbeobachter.

Am Mittwoch dürfte daher den Verbraucherpreisen in den USA daher das Hauptaugenmerk gelten. Ein Anstieg der Kerninflationsrate über die prognostizierten 0,2 Prozent hinaus, könnte die Tür für Zinssenkungen wohl ganz verschließen, mutmaßte er.

Der EuroStoxx 50 büßte gegen Mittag 0,9 Prozent auf 4.933 Punkte ein und auch der französische Cac 40 gab in ähnlicher Größenordnung nach. Außerhalb des Euroraums verlor der Schweizer Leitindex SMI 0,9 Prozent auf 11.690 Punkte.

Der britische FTSE 100 sank um 0,4 Prozent auf 8.218 Punkte. Hier verwies Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners auf den "dramatischen Zinsanstieg": Die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen stünden inzwischen so hoch wie seit dem Jahr 1998 nicht mehr, hob er hervor.

An der Spitze des EuroStoxx 50 gewannen gegen den allgemeinen Markttrend BBVA (BME:BBVA) 2,6 Prozent. Eine Kaufempfehlung der Bank of America (NYSE:BAC) trieb die Aktie auf den höchsten Stand seit Juli 2024. Die BofA-Analysten, die das Papier zudem auf ihre "Europe 1"-Liste für besonders aussichtsreiche Werte setzten, verwiesen insbesondere auf das Türkei-Geschäft sowie mögliche Vorteile im Bereich Fusionen & Zukäufe. Die Gewinne in der Türkei gediehen besonders stark in einem Umfeld niedrigerer Zinsen und dürften sich bis 2026 trotz höherer Rückstellungen für Kreditausfälle fast verdreifachen, hieß es unter anderem.

Die Papiere des Finanzdienstleisters Adyen (AS:ADYEN) büßten 4,6 Prozent ein und waren damit Schlusslicht im Leitindex der Euroregion. Technologiewerte hatten allgemein allerdings einen schweren Stand an diesem Tag. Grund war die Schwäche der technologielasten US-Börse Nasdaq am Freitag. Der Stoxx Europe 600 Technology sackte als Branchenletzter in Europa um mehr als zwei Prozent ab und weitete seine Verluste damit aus. Vor allem Aktien der Halbleiterindustrie (ETR:SEC0) und deren Zulieferer standen unter Druck.

ASML (AS:ASML) und Infineon (ETR:IFXGn) verloren jeweils etwa 3,0 Prozent. In Paris ging es für STMicro (EPA:STMPA) um knapp 4,0 Prozent abwärts. Die Papiere litten zusätzlich zur allgemein schlechten Stimmung für Techwerte unter einer Abstufung durch die Experten von TD Cowen.

In Großbritannien standen die Anteile von Entain (LON:ENT) im Blick, die nach deutlichen Verlusten in der vergangenen Woche nun um 1,5 Prozent zulegten. Zeitweise waren sie an diesem Morgen allerdings um fast 10 Prozent hochgesprungen. Der Anbieter von Sportwetten und Glücksspielen bestätigte sein operatives Ergebnisziel für 2024 trotz negativer Aussagen des Wettbewerbers Flutter (LON:FLTRF) zum US-Sportwettengeschäft im vierten Quartal.

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