FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Donnerstag nach seiner Vortagserholung keine klare Richtung gefunden. Vor Gesprächen im US-chinesischen Handelsstreit pendelte der Leitindex im kleinen Rahmen um die Gewinnschwelle. Nach einem munteren Vorzeichenwechsel im Handelsverlauf stand der Dax am Nachmittag knapp mit 0,06 Prozent im Minus bei 12 086,54 Punkten.
Der MDax (MDAX), der die mittelgroßen deutschen Werte umfasst, blieb am Donnerstag mit einem Minus von 0,63 Prozent auf 25 135,45 Punkte deutlicher unter der Gewinnschwelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) lag mit 3461,26 Zählern lediglich einen Punkt unter seinem Vortagsstand. In New York zeichnete sich für den Dow Jones Industrial (Dow Jones) ein wenig veränderter Start ab.
Laut dem Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG) drücken die Schwankungen die Nervosität vieler Marktteilnehmer wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China aus. An diesem Donnerstag sind nun neue Gespräche in Washington vorgesehen. Zuletzt hatten positivere Töne wieder für etwas Erleichterung gesorgt. "Das Risiko besteht natürlich weiter, dass diese Annäherung auf tönernen Füßen steht", sagte Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.
Aktienseitig waren Gerresheimer (0:GXId) und Südzucker (4:SZUG) am Donnerstag erste Vorboten der bald Fahrt aufnehmenden Berichtssaison. Bei Gerresheimer war von einem durchwachsenen Quartalsergebnis die Rede und so fiel den Anlegern die Orientierung lange schwer. Nach einer Berg- und Talfahrt tauchten die Papiere zuletzt mit 4,8 Prozent ins Minus ab auf ein Tagestief.
Noch stärker standen die Aktien von Südzucker (4:SZUG) im SDax (SDAX) mit einem Kursrutsch um 10,7 Prozent unter Druck. Ernüchterung kam laut Händlern wegen eigentlich guter Vorgaben der Bioethanol-Tochter Cropenergies auf, die am Vortag von einem Gewinnsprung berichtet hatte. Investoren hatten so dem Börsianer zufolge auf ein besseres Gesamtergebnis für den Zuckerkonzern gesetzt.