FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Vortagesverlusten dürfte der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte verhalten starten. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax (DAX) als Indikator für den Leitindex ein mageres Plus von 0,06 Prozent auf 12 444 Punkte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich ein ähnlicher Sitzungsauftakt ab.
In der Vorwoche hatte der Dax mit 12 656 Punkten noch einen Höchststand seit August vergangenen Jahres erreicht. Seither ging es wegen eines überraschend starken US-Arbeitsmarktberichts und der Gewinnwarnung von BASF (DE:BASFN) auf bis zu 12 364 Punkte abwärts.
Die Arbeitsmarktdaten hatten die Zinssenkungsfantasien deutlich gedämpft. Umso gespannter warten die Anleger nun auf den Nachmittag, wenn US-Notenbankchef Jerome Powell dem US-Parlament Rede und Antwort zur Geldpolitik der Fed steht. Sollte Powell etwas anderes als eine Zinssenkung vorhaben, wäre der Auftritt eine gute Möglichkeit, die Märkte darauf vorzubereiten.
In den Handelsstreit zwischen den USA und China kommt derweil wieder etwas Bewegung. Am Dienstagabend telefonierten die Unterhändler beider Seiten wieder miteinander, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch berichtete.
Aus Unternehmenssicht war die Anzahl fundamentaler Nachrichten am Morgen noch überschaubar. Im Anlegerfokus dürften die Aktien von Leoni (4:LEOGn) stehen, die im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag zuletzt um 4 Prozent stiegen. Der in der Krise steckende Autozulieferer will sich von seiner Sparte Kabel und Verbindungslösungen WCS trennen. Dabei werden ein Börsengang und ein teilweiser oder vollständiger Verkauf vorbereitet. Leoni will sich künftig nur noch auf die Entwicklung des zuletzt defizitären Bordnetzbereichs (WSD) konzentrieren.
Die Südzucker-Tochter (4:SZUG) Cropenergies (4:SZUG) profitierte im ersten Geschäftsquartal von einer Erholung der Ethanolpreise und verdiente deutlich mehr verdient. Vorläufige Zahlen hatten die Kurpfälzer bereits im Juni vorgelegt und dabei die Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben angepasst. Die Cropenergies-Papiere gewannen auf Tradegate 4,2 Prozent, Südzucker-Titel notierten unverändert.
Deutz-Papiere (4:DEZG) setzten ihre steile Talfahrt der vergangenen Tage gebremst fort und verloren weitere 0,9 Prozent an Wert. Die Privatbank Berenberg stufte die Anteilsscheine des Motorenbauers von "Buy" auf "Hold" ab und senkte das Kursziel von 9,60 auf 7,70 Euro. Am Montag und Dienstag hatten sie bereits mehr als 20 Prozent eingebüßt. Auslöser dafür waren Interview-Aussagen von Deutz-Chef Frank Hiller über eine nachlassende Nachfrage beim Motorenbauer.