FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem sehr schwachen Vortag könnte sich der Dax (DAX) zur Wochenmitte zunächst fangen. Er dürfte dabei von positiven Nachrichten aus China profitieren. "Es gibt die ersten Zeichen, dass die Wirtschaft in China ihren Boden gefunden haben könnte", sagte Dirk Gojny von der National-Bank in Essen.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,28 Prozent auf 9590 Punkte. Technische Unterstützung erhält das Kursbarometer allerdings erst im Bereich von 9500 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich am Mittwochmorgen ein Zuwachs von 0,16 Prozent ab.
ERFREULICHE DATEN AUS CHINA UND DEUTSCHLAND
In China fiel der vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" ermittelte Stimmungsindikator für den Dienstleistungssektor nicht nur besser aus als erwartet, sondern liegt deutlich über der Marke von 50 Punkten.
Auch Wirtschaftsdaten aus Deutschland gaben Anlass zur Hoffnung: Nach den schwachen Auftragseingängen für die deutsche Industrie am Vortag zeichneten nun die Daten zur Industrieproduktion ein positiveres Bild. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ging im Februar um 0,5 Prozent zurück, während Experten mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet hatten. Ein Wermutstropfen aber gab es: Der Januar-Wert für die Produktion wurde stark nach unten revidiert.
Von großem Interesse werde am Abend noch das Protokoll des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank sein, erklärte Gojny. Er verspricht sich Hinweise darauf, wie es mit der Leitzinswende weitergeht. Gojny vermutet eine Mehrheit auf Seiten der Zögerer.
WENIG UNTERNEHMENSNACHRICHTEN
Unternehmensseitig dürfte es recht ruhig zugehen. Im Blick dürften die Aktien von HeidelbergCement (XETRA:HEIG) stehen, die vorbörslich beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz (L&S) moderate 0,2 Prozent verloren.
Während die britische Bank HSBC das Papier des Baustoffe-Konzerns weiter zum Kauf empfiehlt und das Kursziel anhob, wurde es von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) abgestuft. Analystin Elodie Rall rät nun vom Kauf ab, da sich die Baustoffbranche seit Jahresbeginn besser als der Gesamtmarkt entwickelt hat. Sie befürchtet daher nun Gegenwind und verwies auch darauf, dass die jüngsten Quartalszahlen mit Blick auf die meisten Schwellenländer von einem schrittweisen Preisverfall im Zementgeschäft gezeugt hätten.
Im TecDax werden die Anteilsscheine des Spezialmaschinenbauers Aixtron (ETR:AIXA) schwach erwartet. Sie gaben bei L&S vorbörslich 1,4 Prozent ab. Belastend wirkten maue Eckdaten des US-amerikanischen LED-Herstellers Cree (NASDAQ:CREE).