FRANKFURT (dpa-AFX) - Der zuletzt schwache Dax (DAX) ist weiter dabei, sich zu fangen: So signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex rund eine Stunde vor dem Start ein knappes Plus von 0,08 Prozent auf 12 369 Punkte.
Tags zuvor war der Dax mit 12 294 Punkten auf einen neuerlichen Tiefstand seit sechs Wochen abgetaucht, bevor er sich im späten Handel dank der freundlichen Wall Street etwas erholen konnte.
Die Investoren schauen nach wie vor nervös auf die türkische Lira. Die zuletzt hohen Verluste der Währung hatten Erinnerungen an die Schuldenkrise der Eurozone mitsamt der Furcht vor Zahlungsausfällen geweckt. Von ihrem Einbruch zu Wochenbeginn konnte sich die Lira inzwischen erholen. Ulrich Wortberg von der Helaba will jedoch keine Entwarnung geben: Mit der Lira-Krise und allgemeiner Schwellenländer-Verunsicherung sowie Geopolitik und Handelskonflikt als dominierenden Faktoren hätten Erholungen wohl nur begrenztes Potenzial, so der Experte.
Mit Blick auf Einzelwerte sollten Leoni (4:LEOGn) als Nachzügler der auslaufenden Berichtssaison im Auge behalten werden. Der Kabelhersteller und Autozulieferer hat sich nach dem zweiten Quartal erwartungsgemäß etwas höhere Ziele beim Umsatz gesetzt. Anleger reagierten im vorbörslichen Handel zunächst positiv und Leoni-Papiere legten um rund anderthalb Prozent zu.
Auch den tags zuvor nach ihrem Halbjahresbericht weiter abgerutschten Ceconomy (4:MEOG)-Papieren scheint eine Erholung zu gelingen. Unterstützung kommt von den Experten der Investmentbank Morgan Stanley (112:MWD), die in einer aktuellen Studie ihre negative Einschätzung aufgaben. Ceconomy-Papiere, mit einer knappen Halbierung schwächster MDax (MDAX)-Wert des laufenden Jahres, legten vorbörslich anderthalb Prozent zu.
Deutlich abwärts ging es indes für Senvion (112:SENG) und Leifheit (4:LEIG). Der mit einem schweren Branchenumfeld kämpfende Windkraftanlagenbauer Senvion will sich mit der Ausgabe neuer Aktien Geld ins Haus holen. Beim Haushaltswarenhersteller rechnen die Experten der Privatbank Berenberg indes mit weiteren Gewinnwarnungen und sprachen eine Verkaufsempfehlung aus.