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AKTIEN IM FOKUS: Autowerte sacken weiter ab - Kursgewinne von 2021 weg

Veröffentlicht am 04.03.2022, 12:35
Aktualisiert 04.03.2022, 12:45

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Krieg Russlands gegen die Ukraine setzt der europäischen Automobilbranche weiter stark zu. Am Freitag sackte der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts um mehr als fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar 2021. Seit dem Angriff Russlands auf sein Nachbarland vor gut einer Woche hat der Sektor bereits rund 20 Prozent eingebüßt.

Für die meisten Autoaktien hierzulande sind angesichts der weiteren Kurseinbrüche am Freitag die zuvor teils recht kräftigen Kursgewinne des vergangenen Jahres inzwischen Geschichte. Am deutschen Markt reichten die Verluste gegen Mittag von 4,0 Prozent für Mercedes-Benz (DE:MBGn) über BMW (DE:BMWG) , Continental (DE:CONG) und VW , die um die 6 Prozent einbüßten bis hin zu Porsche (DE:PSHG_p) mit knapp 7 Prozent Minus.

Vitesco (DE:VTSCn) im SDax gaben gar um 10 Prozent nach und erreichten ein neues Rekordtief. Schaeffler (DE:SHA_p) verloren 6 Prozent. Außerhalb der Dax -Familie ging es für die Zulieferer Leoni (DE:LEOGn) und ElringKlinger (DE:ZILGn) weiter deutlich abwärts, wobei ElringKlinger auf den tiefsten Stand seit Ende Oktober 2020 sackten.

"Die deutschen Autobauer haben in den vergangenen Jahren ihre Lagerhaltung größtenteils aufgegeben und auf die Lieferketten und die Zulieferer abgeschoben. Das rächte sich bereits mit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie. Und nun erweist sich auch die Abwanderung der Zulieferer in Richtung Osteuropa als schwerer Fehler", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect die trübe Lage der Autobranche.

In der Ukraine, so führte er beispielhaft an, würden etwa Kabelbäume für VW, Mercedes Benz und BMW hergestellt. Die aber könnten aktuell nicht mehr geliefert werden, was zu Produktionsstopps bei den Autobauern führe. "Gerade zu Beginn einer Konjunkturerholung in Europa ist das keine gute Situation und versetzt den betroffenen Autobauern im internationalen Vergleich einen schweren Schlag, denn die Konkurrenz schläft nicht."

Auch Frank Biller von der LBBW verweist auf diese Problematik: "Aktuell stehen die Bänder bei BMW, Volkswagen (DE:VOWG) und Porsche." Und das sei erst "der Anfang", da viele Zulieferer ihre Produktion am Niedrigkosten-Standort Ukraine eingestellt hätten. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte zur Wochenmitte auf diese Problematik hingewiesen und informiert: "Die Hersteller und Zulieferer arbeiten mit Hochdruck daran, die Ausfälle und Behinderungen in den Lieferketten zu kompensieren und Alternativen hochzufahren." Es werde daher nach alternativen Standorten für die Produktion gesucht, was laut Biller aber durchaus bis zu einem halben Jahr dauern dürfte.

Außerdem kommt hinzu, dass Autohersteller und -zulieferer ihre Russland-Geschäfte auf Eis gelegt haben. So stellte am Vortag VW bis auf weiteres die Produktion von Fahrzeugen in Russland ein und auch sämtliche Exporte in die Russische Föderation wurden umgehend gestoppt. Ähnliches gab auch die Marke Porsche bekannt. Ende Februar hatte bereits der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck (DE:DTGGe) und zwei Tage darauf Mercedes-Benz die geschäftlichen Aktivitäten in Russland eingestellt. Daimler Truck etwa hat eine Kooperation mit dem russischen Panzerwagen- und Lkw-Hersteller Kamaz, an dem die Deutschen auch beteiligt sind, gestoppt.

Zusätzlich belastet auch, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen auch Auswirkungen auf die Wirtschaftssituation in Europa und weltweit haben. Erwartet wird eine Eintrübung der konjunkturellen Lage und damit auch der Verbraucherstimmung. Die konjunktursensible Autobranche wäre besonders deutlich betroffen. Stark steigende Energie- und damit auch Treibstoffkosten sowie steigende Logistikkosten spielen da ebenfalls hinein. Der VDA etwa rechnet langfristig mit Knappheit und einem Preisanstieg bei Rohmaterialien.

Das war auch ein wesentlicher Grund, warum Goldman-Sachs-Analyst Philipp Konig vor wenigen Tagen das Kursziel für die Continental-Aktie auf 87 Euro kappte und sein Verkaufsurteil bekräftigte. Da die Kosten für Energie und Vorprodukte weiter steigen dürften, werde 2022 für Conti ein weiteres herausforderndes Jahr werden. Zugleich dürfte sich ihm zufolge die Erholung der Volumina des Reifenherstellers und Autozulieferers aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe bei Halbleitern und des Kriegs in der Ukraine verlangsamen.

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