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AKTIEN IM FOKUS: Uniper-Hilferuf an den Staat schockt Anleger im Energiesektor

Veröffentlicht am 30.06.2022, 12:19
Aktualisiert 30.06.2022, 12:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Uniper (ETR:UN01) hat mit seinem Hilferuf an den Bund und dem am Mittwochabend kassierten Gewinnziel für das laufende Jahr seine Anleger erneut schockiert. Die seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine schwer unter Druck geratene Aktie sackte am Donnerstag im frühen Handel zeitweise unter 13 Euro auf den tiefsten Stand seit Februar 2017. Denn: Nachdem schon im ersten Quartal bei den Düsseldorfern wegen ihres Russland-Engagements Milliardenverluste aufgelaufen waren, hat sich die Situation nun verschärft.

Durch die Verknappung russischer Gaslieferungen gerät der stark von diesen Lieferungen abhängige MDax-Konzern in finanzielle Bedrängnis. Daher spricht das Management nun mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmaßnahmen und Möglichkeiten der Liquiditätssicherung.

Gegen Mittag gab das Papier etwas mehr als 16 Prozent auf 13,85 Euro ab, nachdem es am Morgen um bis zu 23 Prozent abgesackt war. Auch die Aktie der Versorger (NYSE:XLU) Eon (ETR:EONGn) und RWE (ETR:RWEG) wurden davon im insgesamt stark eingetrübten Marktumfeld in Mitleidenschaft gezogen und büßten jeweils 2,4 Prozent ein.

"Die Situation bei Uniper und auch den deutschen Versorgern zeigt, wie gefährlich die allgemeine Lage derzeit für den gesamten europäischen Energiesektor ist. Durch Verknüpfungen untereinander und teilweise überlappende Geschäftsbereiche können sich nur die wenigsten Energieunternehmen den Risiken entziehen", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Dabei fühlt er sich schon fast erinnert an die Finanz- und Bankenkrise 2007/2008. "Damals war die Situation zu Beginn ebenfalls kaum überschaubar und die Folgen teilweise verheerend." Im Energiebereich hänge vorerst alles von weiteren Lieferungen durch Russland ab und den schnellen Einsatz von Alternativen.

Zu Uniper direkt sagte ein Händler, dass das Unternehmen jetzt um eine Rettung durch den deutschen Steuerzahler bitten müsse. Die Warnung verdeutliche, wie kritisch, wenn nicht gar gefährlich die gegenwärtige Situation sei, sollte die Feststellung und Bekanntgabe der Gasmangellage durch die Bundesnetzagentur nicht bald erfolgen. Denn die Bundesregierung hat die Preisanpassungsklausel der Gas-Alarmstufe 2 noch nicht aktiviert.

Und RBC- Analyst John Musk erläuterte: Den Düsseldorfern müsse im Rahmen des Gas-Notfallplans durch die Bundesnetzagentur erlaubt werden, höhere Kosten an Kunden weiterzugeben. Dabei rechnete er vor, dass die gedrosselte Gas-Lieferung aus Russland den Konzern aktuell etwa 30 Millionen Euro pro Tag koste.

JPMorgan-Analyst Vincent Ayral schätzt die Uniper entstehenden Kosten durch den Gasengpass auf 20 Millionen Euro täglich. Dabei werde es nur einige Monate dauern, bis der Konzern den bereits gewährten KfW-Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro in Anspruch nehmen könnte.

Warnend fügte Ayral noch hinzu, dass viele "Kommunale Energieversorger" über weniger solide Bilanzen verfügten und womöglich nicht so viel Zeit wie Uniper hätten. Er geht daher davon aus, dass die Bundesregierung derzeit "hart an den Details arbeitet", wie die Energieunternehmen die hohen Kosten weitergeben könnten und dass dies der Grund ist, warum die "Gasmangellage" noch nicht ausgerufen wurde. Dies sei auch von daher heikel, weil dies erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben dürfte. Ayral rechnet aber damit, dass eine Entscheidung eher eine Frage von Tagen oder Wochen ist und nicht von Monaten.

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