NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Aktienbörsen dürften vor dem Wochenende erst einmal auf der Stelle treten. Die Berichtssaison halte die Anleger in Atem und die Ergebnisse rechtfertigten aus seiner Sicht kaum das aktuelle Kursniveau der wichtigsten Indizes nahe ihren Rekordständen, sagte Analyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda. Die zuletzt auch an den Aktienmärkten viel beachteten Rohölpreise gäben kein neue Richtung vor. Auch habe es keine frischen Konjunkturdaten als Impulsgeber gegeben. Der Broker IG sieht den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) vor Handelsstart bei 17 982 Punkten auf seinem Schlussstand vom Vortag. Zuletzt hatte das wohl meistbeachtete Wall-Street-Barometer den Rückwärtsgang vorsichtig eingelegt, nach einer atemberaubenden Kursentwicklung in den Wochen zuvor: Seit Mitte Februar hatte sich der Dow in der Spitze um mehr als 17 Prozent erholt und den höchsten Schlusskurs seit Juli 2015 erreicht.
Alphabet-Aktien (NASDAQ:GOOGL) (XETRA:ABEA) knickten im vorbörslichen US-Handel nach der Zahlenvorlage des Google-Mutterkonzerns um fast 5 Prozent ein. Der Konzern hatte zwar im vergangenen Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert, die hochgesteckten Erwartungen der Anleger aber enttäuscht. Auch Caterpillar-Aktien (NYSE:CAT) rutschten nach einer Prognosesenkung des Baumaschinenherstellers weiter ab.
Microsoft-Papiere (NASDAQ:MSFT) werden auch etwa 5 Prozent tiefer erwartet. Der Softwarehersteller musste im vergangenen Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen. Analysten hatten beim Ergebnis je Aktie mehr erwartet. Auch die Aktien der Kaffeehaus-Kette Starbucks (NASDAQ:SBUX) könnten unter der Vorlage einer schlechter als erwartet ausgefallenen Umsatzentwicklung leiden.
Trotz eines deutlichen Gewinnanstiegs beim Kreditkarten-Anbieter Visa (NYSE:V) in den ersten Monaten des Jahres geriet auch die Aktie schon vor Handelsstart mit 3,5 Prozent unter Druck. Dabei ist die Ergebnisentwicklung aus Sicht der Analysten von Nomura intakt - sie raten bei Kursschwäche Positionen aufzubauen. Visa teilte auch mit, dass bei der milliardenschweren Übernahme der früheren Tochter Visa Europe der Zeitplan in Verzug geraten könnte.
Überzeugen konnte dagegen McDonald's (NYSE:MCD) die Anleger mit seiner Ergebnisentwicklung. Die Papiere der Fastfood-Kette verteuerten sich im vorbörslichen Geschäft um fast 2 Prozent. Advanced Micro Devices (AMD) (NYS:AMD) sprangen nach der Zahlenvorlage des Chipherstellers sogar um fast 30 Prozent nach oben. Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet. Zudem gibt ein Gemeinschaftsunternehmen in China neue Hoffnung.