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Schweizer Börse dürfte im Sog von Wall Street tiefer einsetzen

Veröffentlicht am 08.04.2009, 08:49
Aktualisiert 08.04.2009, 08:52
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Zürich, 08. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Mittwoch im Sog der neuerlichen Verluste an der Wall Street mit deutlichen Verlusten starten.

Sorgen über eine trostlose Berichtssaison und eine mögliche Insolvenz des Autobauers GM hatten in der Nacht an den US-Börsen zu Verlusten von mehr als zwei Prozent geführt. Die Quartalszahlen des US-Aluminiumherstellers Alcoa, der traditionell die Berichtssaison eröffnet, bestätigten dann die Vorahnungen. Alcoa wies für das erste Quartal einen Nettoverlust von 497 (Vorjahresplus 303) Mio Dollar und einen Umsatz von 4,1 (6,5) Mrd Dollar aus, worauf die Aktien nachbörslich um rund drei Prozent fielen.

Die einsetzende Quartalsberichtssaison könnte auch in der Schweiz für eine Enttäuschung sorgen. "Zwar ist das meiste schon in den Kursen drin, aber verschrecken wird es dennoch den einen oder anderen", erklärte ein Händler.

Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich um 60 Punkte tiefer auf 4915 Punkten. Der SMI-Future notierte um 95 Zähler tiefer auf 4827 Punkten.

Laut einem Zeitungsbericht der Financial Times Deutschland plant der Zurich-Konzern den Umbau seines Europäischen Geschäfts. Das Unternehmen habe bestätigt, 2010 die deutsche Tochter Zurich Versicherung mit der irischen Zurich Insurance PLC fusionieren zu wollen. Ziel sei, einen einheitlichen großen europäischen Schaden- und Unfallversicherer mit einem Prämienvolumen von mehr als 10 Mrd Euro zu schaffen. Daneben gab der Konzern bekannt, dass die ehemalige Converium-Konzernchefin Inga Beale per 1. Juni das Amt des Global Chief Underwriting Officer antreten werde.

Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Anlagebauer Oerlikon prüft laut "Handelszeitung", das Raumfahrtgeschäft zu verkaufen. Mit dem bundeseigenen Ruag-Konzern könnte bereits ein Käufer parat stehen.

Bei der Bankengruppe Valartis ist der Gewinn im letzten Jahr eingebrochen. Aufgrund der Finanzmarktkrise sprang 2008 nur noch ein Gewinn von 3,3 Mio sfr nach 49,9 Mio sfr im Vorjahr raus. Insbesondere das Investmentbanking hatte unter den verschärften Marktbedingungen zu leiden. Aber auch die Kundenvermögen sanken auf 4,015 Mrd sfr von 4,239 Mrd sfr Ende 2007.

Daneben legen noch einige kleinere Unternehmen Zahlen vor. Mit besser als erwarteten Zahlen konnte der Molkereiprodukte-Produzent Emmi aufwarten. So wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr der Gewinn auf 59 Mio sfr von zuvor 41 Mio sfr, während der Umsatz auf 2,694 Mrd sfr von 2,501 Mrd sfr stieg. Das Unternehmen gab zudem bekannt, die Mehrheit am Genfer Konkurrenten Nutrifrais übernehmen zu wollen. Das Verlagshaus Tamedia hat 2008 mit 106 (Vorjahr 151) Mio Reingewinn die Markterwartungen übertroffen. Allerdings lag der Umsatz von 898 (Vorjahr 743) Mio sfr unter den Schätzungen. Tamedia kündigte an, im Rahmen laufender Kostensenkungen Titel zu überprüfen, die die internen Zielsetzungen nicht erreicht hätten.

Der Hersteller von Bundmetallen Swissmetal wies einen Verlust von 6,5 Mio sfr aus. Dies nach einem Vorjahresgewinn von 11,4 Mio sfr. Die schwache Nachfrage, die sich bereits im vierten Quartal bemerkbar gemacht habe, habe sich im neuen Jahr fortgesetzt, hieß es.

Eines größeres Anlegerinteresses dürften sich in Zukunft die Titel des Hörgeräte-Herstellers Sonova erfreuen. Diese werden ab dem 23. April die von der deutschen BASF übernommene Ciba im Swiss Leader Index<.SLIY> ersetzen.

(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Oliver Hirt)

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