Investing.com - Der Aktienkurs von AMC Entertainment (NYSE:AMC) kennt kein Halten mehr: Ein Gamma und ein Short Squeeze zusammen haben die Aktie des Kinobetreibers am Mittwoch im US-Frühhandel um mehr als 33 Prozent in die Höhe schnellen lassen. Die Anleger fiebern nun gespannt dem Verfallstag am Freitag entgegen, an dem eine ganze Flut von Call-Optionen mit einem Strike-Preis von 73 Dollar ausläuft.
Im Vorfeld des Fälligkeitstages wurden wieder massiv aus dem Geld liegende Calls (OTM Calls - Out Of The Money Calls) gekauft. Das zwang die Broker zum Kauf der AMC-Aktie und befeuerte die Kursrallye.
Neben dem Gamma-Squeeze sorgt auch der Short-Squeeze für zusätzliche Bewegung. Laut dem Finanzdienstleister ORTEX liegt das Short-Interest bei 18,02 Prozent der verfügbaren Aktien (Free Float).
Bei einem Short Squeeze handelt es sich um einen Vorgang, bei dem Leerverkäufer durch den anziehenden Aktienkurs gezwungen werden, Deckungskäufe einzugehen. Bedeutet also, die Leerverkäufer werden auf dem falschen Fuß erwischt und müssen die Aktie - hier AMC Entertainment - am Markt zurückkaufen, um ihre Verluste zu begrenzen.
Der AMC-Aktienkurs ist im Mai um satte 160 Prozent gestiegen. Seit Jahresbeginn hat die Aktie sogar um 1.132 Prozent zugelegt.
Neben der Reddit-Bewegung im WallStreetBets-Forum profitiert die Kino-Aktie auch von der Wiedereröffnung der US-Wirtschaft.
In wichtigen Filmmetropolen wie New York City und Los Angeles haben die Kinos wieder geöffnet (wenn auch mit reduzierter Kapazität), und die Filmstudios bringen potenzielle Blockbuster wieder auf die große Leinwand. Darüber hinaus führt die umfangreiche Impfkampagne in den USA zu einem Rückgang der Zahl der Corona-Infizierten, was die Menschen wieder in die Kinos treibt.
Gestern hatte die Kinokette bekannt gegeben, dass sie mehr als 8 Millionen Aktien an die Investmentfirma Mudrick Capital Management verkauft hat. Mit dem Geld will AMC Zukäufe oder Modernisierungen seiner Kinos finanzieren.