Investing.com - Elon Musk will den Kaufpreis bei seinem Versuch, Twitter (NYSE:TWTR) zu übernehmen, drücken. Ein Deal zu einem niedrigeren Angebot sei "nicht ausgeschlossen", sagte Musk in einem Videointerview. Zuvor hatte er den Aktionären des Kurznachrichtendienstes einen Preis von 54,20 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt. Die Twitter-Aktie beendete den Dienstagshandel in den USA mit einem Plus von knapp 2,5 Prozent bei 38,32 Dollar. Die sieben Tage zuvor hatte das Papier rund 26 Prozent an Wert eingebüßt.
Gestern Morgen twitterte Musk, der Deal werde nur dann zustande kommen, wenn Twitter nachweisen könne, dass die Zahl der Bots weniger als 5 Prozent der Gesamtnutzer ausmache.
"Mein Angebot stützte sich auf die Korrektheit der von Twitter bei der SEC eingereichten Unterlagen. Gestern weigerte sich der Twitter-CEO öffentlich, den Nachweis von weniger als 5 Prozent (Spam-Konten) zu erbringen. Solange er den nicht vorlegt, kann dieser Deal nicht vorangehen", schrieb Musk in einem Tweet.
Der Tesla-CEO sagte zu Wochenbeginn: "Man kann nicht den gleichen Preis für etwas zahlen, dass viel schlechter ist als behauptet."
Als Reaktion auf Musk teilte Twitter mit, "dass es sich verpflichtet, die Transaktion zu dem vereinbarten Preis und den vereinbarten Bedingungen so schnell wie möglich abzuschließen."
Für viele Analysten ist die Bot-Problematik nur ein Vorwand, den Musk benutzt, um den Preis zu drücken.
Jefferies-Analyst Brent Thill glaubt, dass die Twitter-Aktie auf bis zu 22 Dollar abstürzen wird, falls Musk einen Rückzieher macht. Ausgehend vom aktuellen Aktienkurs entspräche dies einem Kurssturz um rund 42 Prozent.
"Musks Überlegungen, ein Kaufangebot unter 54,20 Dollar auszuloten, beruhen eher auf dem jüngsten Ausverkauf des Marktes" als auf dem Prozentsatz der Fake-Accounts auf Twitter, so Thill.
CFRA-Analyst Angelo Zino senkte sein Kursziel von 54,00 auf 44,00 Dollar. Damit trägt er der geringeren Wahrscheinlichkeit Rechnung, dass Musk an seinem Übernahmeangebot von 54,20 Dollar je Aktie festhält.
Der Experte hält ein niedrigeres, überarbeitetes Angebot "um mindestens 15 bis 20 Prozent für immer plausibler (vielleicht bei 44,20 oder 42,00 Dollar)".
Auch Wedbush-Analyst Daniel Ives äußerte sich zu den jüngsten Entwicklungen.
"Wenn Musk und Twitter einen überarbeiteten Deal abschließen, wird dieser nach Abschluss der Verhandlungen und der Prüfung von Twitters DAU- und Algorithmus-Problemen wahrscheinlich zu einem viel niedrigeren Preis über die Bühne gehen", erklärte Ives in einer Kundennotiz.
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